Donnerstag, 13. September 2018

Rezension: Arrowood - In den Gassen von London

Arrowood - In den Gassen von London von Mick Finlay erschienen bei Harper Collins, broschiert, 432 Seiten, 10,99€

Worum geht's?
"Privatdetektiv William Arrowood ist ein Mann vieler Talente – und einiger Laster. Die Tagelöhner und Straßenmädchen im armen South London können sich keinen besseren Detektiv leisten und kommen daher mit allen Anliegen zu ihm. Voller Verachtung und Neid blickt er über die Themse auf seinen bekannten Kollegen Sherlock Holmes und dessen betuchte Klientel.
Auch Arrowoods neuester Fall scheint nicht geeignet zu sein, ihn berühmt zu machen: Eine junge Französin bittet darum, ihren verschwundenen Bruder aufzuspüren. Doch hinter dem simplen Auftrag verbergen sich weit mehr Geheimnisse und Leichen, als Arrowood für möglich hielt. Und so führen ihn seine Ermittlungen von den Tiefen der Londoner Unterwelt bis in höchste Regierungskreise …"


Warum hab ich es gelesen?
Als großer Fan von Sherlock Holmes und viktorianischen Krimis konnte ich an Arrowood wohl kaum vorbei gehen.

Wie war's?
Ich muss gestehen, ich brauchte am Anfang einige Zeit, um mich von meinen Sherlock-und-Watson-Bildern zu lösen und sie durch Arrowood und seinen Partner Barnett zu ersetzen. Dabei fand ich die ständigen Hetzen und Verweise auf Arthur Conan Doyles Geschichten wirklich herrlich amüsant.
Statt in Adelshäuser und wohlsituierten britischen Urlaubsorte geht es mit Arrowood in den Süden von London. Mick Finlay hat für mich sehr anschaulich und durchaus gesellschaftskritisch das Bild des 'dreckigen' und verarmten Londons dieser Zeit heraufbeschworen.
Den Schreibstil empfand ich als sehr flüssig, atmosphärisch und trotz des Genre herrlich humorvoll - bei Barnetts trockenen Kommentaren musste ich so einige Male schmunzeln. Allerdings gab es für mich innerhalb der Geschichte so einige erzählerische Längen, bei denen ich etwas den Durchblick verloren habe. Das hätte ich mir etwas knapper und spannender gewünscht.
Nichtsdestotrotz habe ich mich von Arrowood und seinem viktorianischen Kriminalfall sehr unterhalten gefühlt und drücke fest die Daumen, dass auch die Folgebände ins Deutsche übersetzt werden. 

Was war besonders?
Ich finde es ziemlich mutig - und in diesem Falle auch noch äußerst gelungen - ein Buch zu schreiben, in welchem eine der wohl berühmtesten literarische Figuren stetig aufs Korn genommen wird, obwohl quasi dasselbe Erzählschema verwendet wird.

Reading Arrowood makes me feel like...
...sympathische Charaktere und ein interessanter Fall (wenn auch mit einigen Längen) sorgen definitiv für Unterhaltung!

Mit herzlichem Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar

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