Montag, 31. Juli 2017

Rezension: King of Los Angeles - Verliebt in einen Rockstar (King of Hearts-Reihe 2)

King of Los Angeles - Verliebt in einen Rockstar von Sarah Saxx, erschienen bei Books on Demand, Taschenbuch, 324 Seiten, 12,99€

Worum geht's?
"»Seine Küsse brachten mich beinahe um den Verstand. Sie ließen mich nach so viel mehr sehnen, obwohl ich wusste, dass es mich vermutlich ins Verderben stürzen würde.« Damien King ist ein Frauenheld, wie er im Buche steht. Der Rockstar mit dem ausgefallenen Modestil wird von Zigtausenden Frauen vergöttert, die alle scharf darauf sind, mit ihm im Bett zu landen. Warum also sollte er sich das entgehen lassen? Doch dann begegnet er der selbstbewussten Scarlett O‘Donnell, die in Los Angeles als Volontärin bei einem Modemagazin arbeitet. Sie sieht, was er wirklich ist: ein selbstverliebter Rüpel, der nichts anderes als Sex im Kopf hat. Und dafür ist sie sich definitiv zu schade, nicht zuletzt wegen ihrer enttäuschenden Erfahrungen in der Vergangenheit. Was sie jedoch nicht ahnt, ist, dass sie durch ihre Abweisung Damiens Jagdtrieb angestachelt hat und er nun alles daransetzt, Scarlett für sich zu erobern."

Warum hab ich es gelesen?
Ich folge der Autorin bereits ein Weilchen auf Instagram, wodurch ich auf ihre King-Reihe bzw. den ersten Teil King of Chicago - Verliebt in einen Millionär aufmerksam wurde. Die Geschichte rund um Travis King lies sich recht angenehm lesen und natürlich war ich gespannt, was sein Bruder Damien als heißer Rockstar so in LA erlebt.

Wie war's?
Dieser Band setzt kurz nach den Ereignissen des ersten Teils an: Damien King ist mittlerweile mit seiner Band in LA äußerst erfolgreich, sein Bruder Travis steht kurz vor der Hochzeit mit seiner großen Liebe Ash. Die beiden haben zwar einige Auftritte in King of Los Angeles, es ist aber überhaupt nicht schlimm, wenn man den Vorgänger nicht gelesen hat. Mich hat es natürlich sehr gefreut zu sehen, wie es mit den beiden weiter gegangen ist und wie sich die doch recht belastete Beziehung der beiden Brüder entwickelt.
Damien hat sich zum Vorgänger nicht großartig verändert. Er liebt sein Leben als Frauenheld und die Musik steht für ihn an erster Stelle. Damien genießt den Ruhm und den Erfolg seiner Band, die er sich unabhängig von seinem Vater bzw. seinem Namen erarbeitet hat. Leider ist er ansonsten recht ziellos und weiß nicht wirklich was mit sich anzufangen. Das ändert sich, als er eines morgens auf Scarlett trifft. Diese erste Begegnung ist wirklich absolute Sahne und so absolut nicht zu erwarten - ich musste bei der Vorstellung ordentlich schmunzeln. Beide fühlen sich natürlich sofort zueinander hingezogen und die Funken sprühen ordentlich.
Leider muss ich zugeben, dass ich mit Protagonistin Scarlett wirklich meine Schwierigkeiten hatte. Scarlett, Tochter aus wohlhabendem Hause, kommt aus Großbritannien und absolviert ein Volontariat bei einem bekannten Modejournal in LA. Ihr Verhältnis zu Männern ist durch einige schlechte Erfahrungen geprägt, wodurch sie sich anfangs sehr gegen ihre Gefühle für Damien sträubt. Zwar konnte ich dadurch zum Teil ihre Beweggründe für einige Handlungen nachvollziehen, aber leider war es mir nicht möglich, einen Draht zu ihr aufzubauen. Irgendwann hat mich ihr Hin und Her dermaßen genervt, dass ich sie am liebsten ordentlich geschüttelt hätte.
Der Schreibstil der Autorin ist wie gewohnt angenehm und flüssig, das Buch liest sich recht schnell. Es ist abwechselnd aus Damiens und Scarletts Perspektive verfasst, so dass man beide Seiten der Geschichte kennenlernt. Die erotischen Szenen fügen sich gut in die Geschichte ein und nehmen absolut nicht überhand. Ich empfand es zudem als äußerst angenehm, dass sich die Autorin mit der Entwicklung der Beziehung ihrer Figuren Zeit gelassen hat. So gibt es einige Zeitsprünge und längere Zeiträume, bis Damien und Scarlett wieder aufeinander treffen, was das Ganze doch sehr realistisch anmuten lässt. Lediglich das Ende war für mich etwas zu viel des Guten und für meinen Geschmack definitiv zu kitschig.

Was war besonders?
Damiens Wandlung vom Frauenheld zum Scarlett-vergötternden, ehrlichen Kerl ist der Autorin wirklich recht glaubwürdig gelungen. Ich mochte die Szenen, in denen er selbst nicht verstand, warum er diese hübsche Frau nicht aus dem Kopf bekommt und einfach nicht so weitermachen kann wie bisher.

Reading King of Los Angeles - Verliebt in einen Rockstar makes me feel like...
...anstrengende Protagonistin, die aber durch den heißen Damien zum Glück wieder ausgeglichen wird - übertrifft für mich definitiv den Vorgänger!

Mit herzlichem Dank an die Autorin für das Rezensionsexemplar

Samstag, 29. Juli 2017

Rezension: Big Rock - Sieben Tage gehörst du mir

Big Rock - Sieben Tage gehörst du mir von Lauren Blakely, erschienen bei Mira Taschenbuch, EBook, 304 Seiten, 8,99€

Worum geht's?
"Die Frauen denken, ich bin ein arrogantes Arschloch und ein unverbesserlicher Playboy. Und das war ich auch. Bis eine Woche mein Leben für immer veränderte … Meiner Familie zuliebe soll ich mich eine Weile zusammenreißen: Keine Sexskandale mehr! Und als perfekter braver Sohn brauche ich eine Schein-Verlobte für sieben Tage. Was läge da näher als meine beste Freundin Charlotte zu fragen? Mit so einer scharfen Frau fällt es mir nicht schwer, den verliebten Softie zu mimen. Leider kann ich seit wir im Bett gelandet an nichts anderes mehr denken als an ihren heißen Körper. Charlotte spielt ihre Rolle als meine Zukünftige perfekt – doch bei mir ist es längst viel mehr als ein Spiel …"

Warum hab ich es gelesen?
Vor allen Dingen das Cover hat mein Interesse geweckt. Schön und schlicht sticht es in der Masse der knutschenden Pärchen in diesem Genre hervor. Noch dazu wird die Handlung anscheinend aus männlicher Sicht erzählt - das ist doch mal was Neues.

Wie war's?
Spencer Holiday ist ein arroganter, überheblicher, aber auch charismatischer Charakter. Dies wird im Prolog mehr als deutlich, da er sich komplett mit den Vorzügen seiner Genitalien befasst. Spencers Leben entspricht einem Traum: Jung, gut betucht und erfolgreich, pflegt er eine liebevolle Verbindung mit seiner Familie und natürlich eine intensive, körperliche Beziehung zu diversen Frauen. Ja, Spencer ist der klassische Playboy, aber trotzdem fand ich ihn sympathisch. Seine Sicht der Dinge ist für uns Normalsterbliche zwar nicht immer nachvollziehbar, aber seine Herzlichkeit und sein Ehrgefühl werden doch in so einigen Szenen spürbar.
Die engste und längste Beziehung seines Lebens ist die zu seiner besten Freundin Charlotte. Deshalb nennt er auch ihren Namen, als er sich mit seiner großen Klappe in eine recht abstruse Situation manövriert: Um den Geschäftspartner seines Vaters zu beeindrucken und den Vertragsabschluss zu unterstützen, behauptet Spencer plötzlich, er sei verlobt - mit Charlotte. Diese ganze Geschichte war zwar in sich schlüssig, wirkte aber auf mich doch ziemlich konstruiert.
Charlotte stimmt also nach kurzem Zögern zu, sieben Tage lang Spencers Verlobte zu spielen. Die Beziehung der beiden fand ich von Anfang an einfach nur herrlich. Man spürt ihre jahrelange Freundschaft, die beiden wissen so viele Details voneinander und haben ihre ganz eigene Dynamik. Charlotte ist eine bezaubernde, starke Frau, die Spencer auf Augenhöhe begegnet, was diesem wirklich gut tut.
Zur weiteren Geschichte muss man gar nicht mehr viel sagen, da schon durch den Klappentext klar ist, worauf das Ganze hinaus läuft. Man beendet dieses Buch ohne große Überraschungen, da es sowieso nie wirklich in die Tiefe geht. Nichtsdestotrotz fühlte ich mich wirklich sehr gut unterhalten. Hervorheben möchte ich an dieser Stelle noch ganz klar den lockeren und angenehmen Schreibstil der Autorin, der es auch in den erotischen Szenen gelingt, die besondere Verbindung zwischen ihren Protagonisten hervorzuheben.


Was war besonders?
Das gesamte Buch ist aus Spencers Sicht verfasst, was ich so in diesem Genre noch überhaupt nicht kannte. Es war wirklich interessant, mal alles aus der männlichen Sichtweise zu erleben. Vor allem die Momente, in denen Spencer langsam klar wird, dass er mehr für seine beste Freundin empfindet, waren wirklich sehr schön geschrieben.

Reading Big Rock - Sieben Tage gehörst du mir makes me feel like...
...kurzweilige Unterhaltung mit interessantem Perspektivenwechsel. Für Zwischendurch definitiv zu empfehlen!

Mit herzlichem Dank an Netgallery.de und HarperCollins Company für das Rezensionsexemplar

Freitag, 28. Juli 2017

Rezension: Rock My Dreams (The Last Ones To Know 4)

Rock My Dreams von Jamie Shaw, erschienen bei Blanvalet, broschiert, 480 Seiten, 12,99€

Worum geht's?
"Er hat sein ganzes Leben auf sie gewartet – und er wird alles tun, um ihr Herz zu erobern!
Hailey Harper hat einen Plan: so schnell wie möglich ihr Studium absolvieren, um nicht länger finanziell von ihrem Onkel abhängig zu sein. Doch dann begegnet sie Mike, und plötzlich kann sie an nichts anderes mehr denken. Mike ist der Drummer der berühmten Rockband The Last Ones to Know, er ist süß, witzig – und der Exfreund ihrer Cousine Danica, die ihn jetzt, da er berühmt ist, unbedingt zurückgewinnen will. Hailey geht auf Abstand, doch sie hat die Rechnung ohne Mike gemacht: Für ihn ist Hailey das Mädchen, auf das er sein Leben lang gewartet hat – und er wird alles tun, um ihr das zu beweisen …"

Warum hab ich es gelesen?
Diese Reihe ist binnen kurzer Zeit zu meinem absolutem New Adult Liebling avanciert - heiße Rockstars, coole Protagonistinnen und ein mehr als angenehmer Schreibstil. Da lasse ich mir doch das Finale rund um Drummer Mike Madden nicht entgehen!

Wie war's?
Hailey haben wir ja bereits ganz am Ende vom letzten Band kennengelernt. Sie ist die Cousine von Danica, Mikes Jugendliebe, und mit ihren 1,53m recht klein geraten. Aufgewachsen in ärmlichen Verhältnissen auf einer Farm, hegte sie schon früh den Wunsch, Tierärztin zu werden. Hailey ist eine ganz bezaubernde Protagonistin, die man auch gerne mal in den Arm nehmen möchte, da ihr Selbstwertgefühl unter der mehr als zickigen Danica ordentlich zu leiden hat. Nichtsdestotrotz hat sie ein gutes Herz, dass schneller zu schlagen beginnt, als sie Mike kennenlernt. Besonders an ihr gefallen hat mir, dass sie wieder ein ganz anderer Typ Mädel als die vorangegangenen Protagonistinnen ist: Die smarte Rowan, sexy Dee, die coole Kit - und nun eben die süße Hailey. Allesamt starke weibliche Charaktere, in denen man sich selbst wiederfinden kann.
Hailey wohnt nun also mit ihrer Cousine Danica zusammen, deren Vater auch ihr Studium finanziert, und verliebt ich prompt in Danicas Freund Mike Madden, Drummer bei The Last Ones To Know. Und wie könnte sie nicht? Mike ist so, wie wir ihn in den vorherigen Bänden kennengelernt haben: Er ist dieser ruhige, hingebungsvolle, heiße Romantiker, der darauf wartet, "die Eine" zu finden. Mike hatte ich (im Gegensatz zu Shawn) zugegebenermaßen nie so auf dem Schirm, da er mit seine Leidenschaft für Videospiele und seiner gelassenen Art zwar sympathisch, aber nicht so anziehend wie die anderen Jungs rüber kam. Aber Jamie Shaw wäre nicht Jamie Shaw, wenn sie sich nicht das Beste bis zum Schluss aufheben würde, denn zu Mike Madden kann man nur sagen: Stille Wasser sind tief.
Die Beziehung von Mike und Hailey entwickelt sich langsam, aber derart intensiv, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Dabei gab es viele kleine Momente, die so voller Funken sprühten, dass sie für mich als Leser fast greifbar waren.
Lediglich Danica stört gewaltig. Ja, sie ist als ein Charakter angelegt, den man schon nach drei Seiten abgrundtief hasst, aber zwischendurch hat sie mich derart aufgeregt, dass ich wirklich tief durchatmen musste. Zum Teil war sie für den gewohnten Jamie Shaw Stil etwas zu übertrieben dargestellt, ihre Rolle als fiese Antagonistin erfüllt sie allerdings mit Bravour.

Was war besonders?
Natürlich kommen auch in diesem Band wieder all die liebgewonnenen, bereits bekannten Charaktere vor und man fühlt sich als Teil dieser ganz besonderen Clique. Darüber hinaus ist es herrlich zu sehen, wie sich die Band über die einzelnen Teile entwickelt hat und nun ihren Durchbruch feiert.

Reading Rock My Dreams makes me feel like...
...ein großartiger und würdiger Abschluss dieser Reihe. Ich werde die liebgewonnenen Charaktere unglaublich vermissen!

Mit herzlichem Dank an das Bloggerportal und den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar

Donnerstag, 27. Juli 2017

Rezension: Stableford - Ein Krimi aus Cornwall (Stableford 1)

Stableford - Ein Krimi aus Cornwall von Rob Reef, erschienen im Dryas Verlag, Taschenbuch, 256 Seiten, 12,00€

Worum geht's?
"England 1936. Acht Golfer folgen der Einladung des Bankhauses Milford & Barnes zu einem Golf-Wochenende in Cornwall. Obwohl von ihrem Gastgeber jede Spur fehlt, beschließen sie, das Turnier auszutragen. Doch es endet vorzeitig – mit einem Mord. Durch ein Unwetter von der Außenwelt abgeschnitten, beginnen sie, den Mörder auf eigene Faust zu suchen. Der Literaturprofessor Stableford, ein eifriger Leser von Kriminalromanen, übernimmt die Rolle des Detektivs nur allzu gern. Doch es gibt ein Problem: Er hat sich Hals über Kopf in die Hauptverdächtige verliebt. Für ihn steht fest, dass sie es nicht gewesen sein kann, aber sollte er sich wirklich auf sein Gefühl verlassen? Da geschieht ein zweiter Mord …"

Warum hab ich es gelesen?
Ich bin ja bekanntlich ein großer Sherlock Holmes Fan und zudem recht anglophil veranlagt - die britischen Krimiserien stapeln sich bereits im Wohnzimmer. Als ich auf der Verlagsseite von Dryas, welche diverse britische Krimis zu bieten hat, über Stableford stolperte, hieß es dort "Ein klassischer Detektivroman im Stil der 1920er und 1930er Jahre! Agatha Christie und Dorothy L. Sayers lassen grüßen … " Noch dazu handelt es sich hier um den Start einer Reihe - mein Interesse war sofort geweckt!

Wie war's?
Ich muss ernsthaft zugeben, dass mir der Einstieg ins Buch etwas schwer fiel. Literaturprofessor Stableford trifft im Zug auf die hübsche Harriet und zwischen beiden entbrennt eine Diskussion rund um Holmes, Watson und den klassischen Krimi. Natürlich ist es herrlich zu beobachten, wie der Autor sich selbst persifliert, doch manchmal geraten die Gespräche seiner Figuren aufgrund des gehobenen Schreibstils etwas trocken. Es gibt zahlreiche Verweise zu Literatur, klassischer Musik und diversen sozialen Theorien, welche zwar zu Figuren und Zeit passen, manche Szenen aber doch etwas langatmig werden lassen.
Erzählt wird in der auktorialen Form. Dabei geht es hauptsächlich um die Geschehnisse rund um den Protagonisten John Stableford, einige Kapitel behandeln aber auch Harriets Erlebnisse. Die einzelnen Kapitel sind dabei recht kurz gehalten und jeweils mit einer Überschrift versehen.
Nach kurzer Zeit nimmt die Geschichte Fahrt auf und man findet sich in einem wahrhaft klassischen Krimi wieder: Ein Mord und ein überschaubarer Kreis an verdächtigen Personen, die durch ein Unwetter von der Außenwelt abgeschnitten sind. Herrlich! Stableford, dessen erwiesene Unschuld und Vorliebe für klassische Detektivromane ihn bestens zum Ermittler befähigen, nimmt die Untersuchung des Mordfalls auf. Dabei wird schnell klar, dass alle anwesenden Personen etwas zu verbergen haben und auch der Grund ihrer Zusammenkunft in Cornwall nicht unbedingt ein Golfturnier ist.
Auch während der Ermittlungen bleibt der Autor seiner eingeschlagenen Linie treu und führt immer wieder literarische Muster an, die das Denken und Handeln Stablefords deutlich machen. Die Liebesgeschichte zwischen ihm und Harriet ist dabei eher konservativ geraten, sie dient eher der Geschichte als dass man sie wirklich nachempfinden könnte. Das Ende sowie die Aufklärung des Falles empfand ich als recht ausgeklügelt, aber auch etwas abstrus - eben ziemlich britisch. Man wird, trotz Ausblick auf einen Folgeband, ohne größere offene Fragen zurück gelassen.

Was war besonders?
Rob Reef ist es in seinem Roman gelungen, diese ganz besondere britische Krimiatmosphäre herauf zu beschwören. Ein bisschen ärgert es mich, dass ich dieses Buch nicht an einem regnerischen Herbstabend gelesen habe.

Reading Stableford makes me feel like...
...ein sehr amüsanter, unterhaltsamer Krimi mit besonderer Atmosphäre. Wer klassische Krimis mag und einen gehobeneren Schreibstil nicht scheut, sollte Stableford unbedingt eine Chance geben.

Mit herzlichem Dank an den Dryas Verlag für das Rezensionsexemplar

Mittwoch, 26. Juli 2017

Rezension: Oblivion - Lichtflimmern (Oblivion 2)

Oblivion - Lichflimmern von Jennifer L. Armentrout, erschienen bei Carlsen, Hardcover, 368 Seiten, 19,99€

Worum geht's?
"Daemon hat alle guten Vorsätze in den Wind geschlagen: Statt dafür zu sorgen, dass seine neue Nachbarin Katy sich von den Lux fernhält, kennt sie nun ihr Geheimnis. Statt sich selbst von ihr fernzuhalten, hat er sie geheilt und ist seitdem durch ein geheimnisvolles Band mit ihr verbunden. Statt auf seinen Verstand zu hören, folgt Daemon seinem Herzen – und beschwört damit neue Gefahren herauf. Denn seit ihrer Heilung verfügt Katy über ähnliche Kräfte wie die Lux. Kräfte, die sie genauso wenig kontrollieren kann wie ihre Gefühle für Daemon …"

Warum hab ich es gelesen?
Die Lux-Reihe von Jennifer L. Armentrout zählt zu meinen absoluten Lieblingsreihen. Innerhalb weniger Tage hatte ich die Geschichte rund um Daemon und Katy verschlungen und war unglaublich traurig, mich nun von diesen liebgewonnenen Charakteren verabschieden zu müssen. Umso schöner war die Nachricht, dass es eine Reihe geben würde, in der die Geschehnisse komplett aus Daemons Sicht dargestellt werden - Oblivion. Nach dem ersten Band Lichtflüstern, welcher sich mit der Handlung aus Obsidian beschäftigt, können wir nun im zweiten Band Lichtflimmern Daemons Perspektive von Onyx - Schattenschimmer erleben.

Wie war's?
Die Rezension zu dieser Reihe ist natürlich etwas differenziert zu betrachten, denn mal ehrlich: Man weiß schon, was passiert. Natürlich ist die Spannungskurve nicht mehr so hoch wie beim ersten Lesen von Onyx - Schattenschimmer, die Handlungen der Personen (insbesondere Katy) nicht mehr so undurchsichtig, die Geheimnisse nicht mehr so geheim.
Umso bemerkenswerter ist es, dass es dieses Buch trotzdem geschafft hat, mich zu fesseln. Dies liegt zum einen am unglaublich angenehmen und flüssigem Schreibstil der Autorin, der es immer wieder gelingt, die herrlichsten Wortgefechte und prickelnde Situationen zwischen ihren Figuren zu inszenieren. Zudem nimmt die Geschichte in diesem Band so richtig Fahrt auf, da nun alle Umstände und Charaktere bekannt sind.
Zum anderen muss man Daemon einfach lieben. Endlich erfährt man den Grund für seine Handlungen in Onyx, wodurch sein Charakter deutlich an Tiefe gewinnt. Man spürt förmlich sein Begehren und seine Liebe für Katy, seine Verantwortung gegenüber seiner Familie, seine Ängste bezüglich des VM und die elende Zerreißprobe zwischen dem, was vernünftig wäre, und dem, was er sich wünscht. Wenn ich Daemon nicht schon längst verfallen wäre, wäre es spätestens jetzt soweit.
Zudem schließt dieser Band einige erzählerische Lücken, die man als Leser aufgrund der Ich-Erzählperspektive von Katy vorher gar nicht erleben konnte. Vor allem die Begegnungen mit den anderen Lux, allen voran den Thompsons, ermöglichen ein besseres Kennenlernen dieser Figuren. Vielleicht komme ich irgendwann dazu, mir beide Bücher nebeneinander zu legen und die Geschichte abwechselnd aus Katys und Daemons Sicht zu erleben - das wäre sicher äußerst faszinierend!

Was war besonders?
Dieses Buch rattert nicht einfach den bereits bekannten Inhalt aus Onyx runter, es ergänzt Zusammenhänge und hält so einige neue, schöne Szenen bereit. Übrigens ist die Oblivion-Reihe auch für diejenigen interessant, die die Lux-Reihe noch nicht kennen, da alle wesentlichen Ereignisse behandelt werden - eben nur aus Daemons statt Katys Sicht.

Reading Oblivion - Lichflimmern makes me feel like...
Eine wunderschöne Art, Onyx noch eimal zu erleben - für alle, die Daemon Black verfallen sind, ein absolutes Muss!

Donnerstag, 20. Juli 2017

Rezension: Hardwired - Verführt (Hardwired 1)

Hardwired - Verführt von Meredith Wild, erschienen bei LYX (Imprint Bastei Lübbe), broschiert, 352 Seiten, 12,99€
 
Worum geht's?
"Erica Hathaway ist tough und klug. Sie musste früh lernen, was es bedeutet, auf eigenen Beinen zu stehen. Als sie für ihr Internet-Startup einen Investor sucht, trifft sie auf Blake Landon. Blake ist sexy, mächtig und geheimnisvoll - und er schmettert ihre aufwändig vorbereitete Präsentation, ohne mit der Wimper zu zucken, als uninteressant ab. Erica ist außer sich vor Wut. Und doch fühlt sie sich auf magische Weise zu Blake hingezogen. Je mehr Erica über den Self-Made-Milliardär erfährt, desto deutlicher wird, dass er gute Gründe für seine Entscheidung hatte. Und obwohl sie spürt, dass sie besser die Finger von Blake lassen sollte, gibt sie sich ihrem Verlangen hin..."

Warum hab ich es gelesen?
Das Buch ist mir in einer Mängelexemplarkiste eines Supermarktes in die Hände gefallen - und dieses schicke, reflektierende Cover ist nun wirklich ein Hingucker. Und trotzdem der Klappentext doch recht klischeebelastet klingt, wanderte es zum Blumenkohl in den Einkaufswagen - Erotik, sexy Protagonist und zudem der Auftakt einer Reihe? Dem kann man doch mal eine Chance geben.

Wie war's?
Ehrlich gesagt war das Lesen ziemlich anstrengend. Auf den ersten Seiten war ich noch recht positiv überrascht. Der angenehme Schreibstil gepaart mit der zielgerichteten, engagierten und unabhängigen Protagonistin Erica versprach ein Lesevergnügen abseits der "dominanten-Milliardär-Klischees" des Genres. Dann trifft sie den heißen Blake, und es ist wie immer: Die top ausgebildete, clevere Erica vergisst auf einmal zu denken, ihr eigenes Leben zu führen und ist nur noch eine sabbernde, erregte Maße, die sich in ihren multiplen Orgasmen verliert. 
Blakes Kontrollzwang hat mich wahnsinnig gemacht. Mal ehrlich, der Typ kontrolliert binnen zwei Wochen Ericas komplettes Privat- und Arbeitsleben, alles unter dem Deckmantel des Beschützens und seiner tiefen Gefühle ihr gegenüber. Und das Erica innerhalb einer Minute von unglaublich wütend und enttäuscht zu "nimm mich hier sofort und ich verzeihe dir alles" wechselt ist derart unglaubwürdig, dass ich beim Lesen nur noch mit den Augen rollen konnte. 
Die erotischen Szenen waren ok, allerdings wirklich nichts besonderes. Leider versuchte die Autorin gegen Ende, durch ein für mich mal wieder völlig übertriebenes Maß an Dramatik Spannung aufzubauen. Dies wirkte dann doch recht aufgesetzt und ließ die Geschichte eher Richtung Dailysoap abdriften. Noch dazu gibt es zum Schluss einige ungelöste Situationen, die wohl erst in den kommenden Bänden behandelt werden.

Was war besonders?
Erica ist eine erfolgreiche Geschäftsfrau, trotzdem sie noch am ganz Anfang ihrer Karriere steht. Mir gefiel, dass eine so junge Protagonistin bereits derart engagiert auf ein Ziel hin arbeitet.

Reading Hardwired - Verführt makes me feel like...
...leider gar nicht überzeugend. Nach dem ganz guten Start kam ein doch recht plumper Mittelteil und zuletzt ein absolut übertriebenes Ende. Die Protagonisten Erica und Blake waren für mich leider derart unglaubwürdig und anstrengend, dass ich diese Reihe definitiv nicht weiter verfolgen werde.

Sonntag, 16. Juli 2017

Rezension: I Hate You, Honey

I Hate You, Honey von Emma Smith, kein Verlag bekannt, EBook, 260 Seiten, 2,99€

Worum geht's?
"Macho-Quarterback versus Mathe-Genie. Feuer trifft auf Wasser. Blake hasst Amber. Amber hasst Blake. Diese Tatsache ist jedem auf dem Berkeley-College bekannt. Die Diskussionen und Machtkämpfe der beiden sind schon beinahe legendär auf dem Campus. Ihre Sicht- und Lebensweisen sind einfach zu verschieden. Denken Amber und Blake. Denken ihre Freunde. Aber dann passiert es. Bei einer Party hilft ausgerechnet Blake Amber aus der Patsche. Der Student, den Amber seit Beginn ihres Studiums am liebsten als Leiche irgendwo verbuddelt sehen wollte. Und Blake wäre nun mal nicht Blake, wenn er für seine gute Tat nicht entlohnt werden möchte. Amber denkt nicht mal daran und hält ihm vor allen Studenten eine Predigt, die Blake so beeindruckt, dass sich plötzlich etwas in ihm ändert. Blake Michaels, der Typ, der kein Mädchen ein zweites Mal anruft, kämpft plötzlich um eines. Leider hat er sich dafür ausgerechnet die Einzige ausgesucht, die keinerlei Interesse daran hat, überhaupt von ihm angerufen zu werden. Ein Zerrspiel der Gefühle beginnt … mit überraschendem Ausgang."

Warum hab ich es gelesen?
I Hate You, Honey ist mir sofort durch das recht coole Cover aufgefallen (ich bin einfach ein Fan von Lederjacken!). Der Klappentext versprach eine lustige, mit vielen Wortgefechten gespickte New Adult Geschichte mit einer gehörigen Prise 'Gegensätze ziehen sich an'.

Wie war's?
Das Buch beginnt mit einem kurzen Prolog, in denen wir die erste Begegnung der beiden Protagonisten Blake und Amber miterleben. Beide ganz frisch an der Uni, verläuft dieses Zusammentreffen alles andere als freundlich - mit großen Folgen. Denn drei Jahre später könne sich die beiden auf den Tod nicht ausstehen und belustigen mit ihren Streiterein immer noch den gesamten Campus. Blake, Frauenheld und Käpitän der unieigenen Footballmanschaft, lebt ein völlig anderes Leben als die toughe, selbstsichere Streberin Amber. Nach einer äußerst treffenden Ansprache Ambers wird Blake jedoch plötzlich klar, dass Amber die Einzige zu sein scheint, die ehrlich zu ihm ist.
Abgesehen von ein paar wenigen dramatischen Einschüben ist die Handlung natürlich sehr vorhersehbar, aber innerhalb der 260 Seiten lernt man die Protagonisten doch recht gut kennen. Blake war mir, trotzdem er zu Beginn ein ziemliches Arschloch ist, recht schnell sympathisch, da es ganz interessant war, sich in seine Lage zu versetzen. Seine Beweggründe, Amber plötzlich mit anderen Augen zu sehen sowie seine Probleme, mit einem solch starken weiblichen Charakter zurecht zu kommen waren glaubhaft dargestellt
Amber hingegen ging mir spätestens nach der Hälfte des Buches mit ihren Zickereien unfassbar auf die Nerven. Natürlich sollten weiterhin die Unterschiede der beiden und ihre vorbelastete Beziehung veranschaulicht werden, aber an manchen Stellen waren die Aufreger der guten Dame einfach too much.
Die Geschichte ist aus Sicht beider Protagonisten geschrieben. Die Kapitel sind kurz und knackig, der Schreibstil liest sich angenehm flüssig. Einzig die wenigen Szenen, in denen sich Amber und Blake körperlich näher kommen, fand ich furchtbar geschrieben. Da es sich hier nicht um ein explizites Buch aus dem Erotikgenre handelt und diesbezüglich wirklich kaum etwas passiert, hätten mir hier schön umschriebene, weniger detaillierte Worte wesentlich besser gefallen als diese platt eingeschobenen Sätze. Auch bei den Wortgefechten hätte ich mir ein wenig mehr gewünscht, da hat für mich leider der entscheidende Pep gefehlt.

Was war besonders?
Auch wenn mir Ambers Verhalten etwas zu viel war, schätze ich es doch immer, wenn mal eine starke, selbtbewusste Frau im Vordergrund steht, die auch verbal austeilen kann.

Reading I Hate You, Honey makes me feel like...
...nett für zwischendurch, aber kein Highight. Für den günstigen Preis wird man jedoch nicht enttäuscht.

Donnerstag, 13. Juli 2017

Inside: Printausgabe oder EBook?

Es ist eine der Streitfragen unter Bücherwürmern: Printausgabe oder EBook? Fassen wir doch noch mal schnell alle gängigen Argumente zusammen:

Pro EBook:
  • der E-Reader wiegt praktisch nichts
  • man hat über 1000 Bücher stets zur Hand
  • EBooks sind meist günstiger zu erwerben
  • man kann sofort mit dem Lesen starten
  • man kann die Schriftgröße dem eigenen Geschmack anpassen

 Pro Printausgabe:
  • die haptische Befriedigung: Nichts geht über das Gefühl des Seitenumblätterns
  • der Geruch: Frisch gedruckt oder ein alter Ledereinband - wir Bücherwürmer schnüffeln doch zu gerne daran
  • Cover überzeugen und erfreuen live und in Farbe einfach wesentlich mehr als digital
  • in der Printausgabe kann ich wichtige Stellen markieren, Zettelchen hineinkleben und nach Lust und Laune Anmerkungen an den Rand schreiben
  • das Stöbern im Buchladen macht einfach mehr Spaß als im Internet

Diese Gründe sind wohl jedem, der sich mit dieser Frage aller Fragen schon auseinandergesetzt hat, bekannt. Ich für meinen Teil benutze beides - und zwar zu gleichen Teilen und liebend gerne. Denn eines sollte man sich bewusst machen: Nur weil man ein EBook liest, heißt das nicht, dass man nie wieder eine Printausgabe in den Händen halten möchte. Das gilt natürlich auch umgekehrt.

Zu Beginn habe ich mich ziemlich gegen den E-Reader gewehrt ("das fühlt sich doch gar nicht an als würde man lesen...!"), aber nach dem dritten längeren Urlaub, in dem meine Bücher nicht nur das Gewicht des Koffers deutlich erhöhten, sondern auch noch binnen kurzer Zeit ausgelesen waren, reichte es mir: Ein E-Reader musste her. Also habe ich mich auf die Suche gemacht und schließlich für rund 50 € ein Kindle Einsteigermodell gebraucht erstanden - war ja nur zum Ausprobieren (diesen Kindle nutze ich nun seit 5 Jahren!).

Hier sind nun also meine ganz persönlichen Gründe:

Pro EBook:
  • Ob abends im Bett oder in der Sonne am Strand: Ein EBook lässt sich im liegen einfach angenehmer lesen. Irgendwann wird die Bauchlage zu anstrengend oder das Gewicht des Buches wird zu schwer - den E-Reader kann ich auch ganz gemütlich auf der Seite liegend benutzen.
  • Manche Bücher werden digital deutlich vor der Printausgabe veröffentlicht. Keine Frage, dass ist an sich schon irgendwie doof, aber ich ungeduldiges Wesen nutze diese Tatsache auch leider sehr gerne aus.
  • EBooks sind nicht an die Preisbindung gebunden, wodurch es ständig Aktionen gibt, bei denen man ordentlich sparen kann.
  • EBooks geben Selfpublishern die Chance, ihre Geschichten kostengünstig zu veröffentlichen - und erweitern so die Vielfalt auf dem Büchermarkt.
  • Die kostenlosen Leseproben haben mich schon vor einigen Fehlkäufen bewahrt - sie reichen aus, um ein Gefühl für den Schreibstil und die Protagonisten zu bekommen. Eigentlich kann ich nach einer Leseprobe immer sofort sagen, ob ich das Buch kaufen möchte oder nicht.

Pro Printausgabe:
  • In meinen Printausgaben verstecken sich lustige und herrlich nostalgische Lesezeichen. Da ich immer nehme, was gerade zur Hand ist, finde ich in Büchern alte Konzerttickets, Boardkarten, Einkaufszettel, Fotos, Briefe, Überweisungsträger, Postkarten und sonstige Zeugnisse meines Lebens wieder.
  • Ich nutze Bücher sehr gerne zur Dekoration - diese wunderschönen Cover erinnern mich nicht nur an eine fesselnde Geschichte, nein, sie zieren wahrhaft mein Regal.
  • In meiner Funktion als Blogger und Bookstagramer muss ich einfach sagen, dass Fotos mit Printausgaben meist sehr viel schöner sind und besser wirken als Bilder mit dem E-Reader.
  • Sie bringen einander ins Gespräch: Im Bus, der Bahn, im Park - schon oft wurde ich von meinem unbekannten Gegenüber angesprochen, was das denn für ein Buch sei und wie ich es so finde.
  • Natürlich hat man ab und an ein Buch, das nicht überzeugen konnte. Diese verkaufe ich dann gerne, um Platz für neue Schätzchen im Regal zu schaffen. Durch die zahlreichen 'Gebrauchtwarenportale' ist das kein Problem und es kommen sogar ein paar Euro dabei rum - ein schlechtes EBook werde ich hingegen nicht wieder los.
Im Endeffekt muss natürlich jeder diese Frage aller Fragen für sich selbst beantworten. Mein Tipp lautet daher: Probiert es aus und macht eure eigenen Erfahrungen mit dem E-Reader.

Samstag, 8. Juli 2017

Rezension: Forbidden Love Story

Forbidden Love Story von Anna Savas, erschienen bei Impress, EBook, 291 Seiten, 3,99€

Worum geht's?
"**Kann Liebe wirklich falsch sein?**  Schon als Vesper dem gut aussehenden Alex zum ersten Mal über den Weg läuft, fühlt sie sich unwiderstehlich zu ihm hingezogen. Seine leuchtend grünen Augen scheinen direkt in ihr Herz zu blicken und sein umwerfendes Lächeln bringt sie dazu, den ganzen Mist um sie herum zu vergessen. Zumindest für einen kurzen Moment – bis Vesper Alex bei einem Abendessen wiedersieht, das ihre Mutter mit ihrem neuen Verlobten und dessen Tochter ausrichtet. Als sich dort herausstellt, wer Alex wirklich ist, wird ihnen klar, dass ihre Liebe niemals sein darf… aber Gefühle lassen sich nichts vorschreiben."

Warum hab ich es gelesen?
Ich bin vor allem durch das Cover auf dieses Büchlein aufmerksam geworden. Der Impress Verlag spielt ja gerne mit Farben und Gesichtern, was ich persönlich einfach sehr gerne mag. Noch dazu erinnerte mich der Klappentext stark an die Dark Love Reihe, welche eines meiner Highlights des vergangenen Jahres war. Natürlich machte mich auch der Zusatz, dass es sich hierbei um den Gewinnertitel des Schreibwettbewerbs von tolino media und Carlsen Impress handelt, äußerst neugierig.

Wie war's?
Die Geschichte wird aus Sicht der siebzehnjährigen Protagonistin Vesper erzählt, die wirklich einen schlechten Tag hat: Ihre Mutter eröffnet ihr, dass sie wieder heiraten wird, ihr Vater offenbart die ungeplante Schwangerschaft seiner Freundin und ihr Freund Tom macht mit ihr Schluss, nachdem er sie betrogen hat. Ganz schön viel zu verdauen für die selbst ernannte Eisprinzessin, die sich doch gerne emotional abgeschottet zeigt. Doch dann tritt plötzlich Alex in ihr Leben und lässt sie nicht mehr los - doch auch hier wartet die nächste böse Überraschung auf die arme Vesper. Denn ihre Liebe steht unter einem ziemlich komplizierten Stern...
Man merkt es schon, in Forbidden Love Story passiert so einiges, was an eine schlechte Patchworkfamilien-Soap erinnert. Natürlich war ich besonders neugierig zu erfahren, was genau das 'Forbidden' in Alex' und Vespers Love Story ausmachen wird, aber ehrlich gesagt konnte mich die gesamte Problematik nicht so recht überzeugen. Spätestens ab der Hälfte des Buches kam ich mir wie in einem abstrusen Shakespeare Stück vor, in denen es ja meist an der Kommunikation hapert und alles in Ordnung wäre, wenn man nur mal miteinander reden würde.
Storytechnisch für mich also ein wenig übertrieben, aber Protagonistin Vesper hatte ich ganz schnell ins Herz geschlossen. Außen gibt sich sich zwar gerne kühl, doch eigentlich sehnt sie sich zurück zu einem harmonischen Familienleben, in welches sie fest integriert ist und ihren Platz hat. Manchmal trägt sie das Herz auf der Zunge und erschreckt sich dabei über sich selbst, was einfach herrlich realistisch ist. Selten habe ich einer Figur in diesem Genre ihr Alter wirklich so abgenommen wie dieser hier. Noch dazu ist Vesper eine begeisterte Leseratte und spart nicht mit Querverweisen zu ihren Lieblingsbüchern, die von Harry Potter über die Tribute von Panem bis hin zu Jane Austen reichen.
Alex blieb für mich etwas blass, außer das er gut aussieht, gerne lächelt und Vespers Liebe zu Büchern und Laufen teilt kann ich gar nicht viel zu ihm sagen. Auch das 'Tante' Edith, die sympathische Buchhändlerin oder 'Onkel' Marty quasi gar nicht mehr vorkommen, nachdem sie doch eine so herzliche Einführung bekommen haben, fand ich ziemlich schade.
Vor dem Hintergrund, dass es sich bei diesem Werk um einen Debütroman handelt, möchte ich gerne noch den unfassbar angenehmen Schreibstil der Autorin hervorheben. Locker, flüssig und jugendlich liest sich die Geschiche in einem Rutsch und lässt auf weitere Werke von Anna Savas hoffen.

Was war besonders?
Ich mochte Vespers Talent zur Selbstreflektion. Sie führt sich gerade wie eine verzogene Göre auf? Ja, das ist ihr völlig bewusst, sie nimmt es wahr und es ist ihr gerade egal, weil sie eben mit der Situation überfordert ist. Dieser Umstand machte mir Vesper gleich noch sympathischer.

Reading Forbidden Love Story makes me feel like...
Dieses Buch lässt mich mit etwas gemischten Gefühlen zurück. Sympathische Protagonistin, äußerst angenehmer Schreibstil, aber leider eine für mich ziemlich abstruse Geschichte. Für romantische Fans des Young Adult Genre, die auf der Suche nach einer süßen Liebensgeschichte sind,  ist es jedoch sicher mal einen Blick wert.

Mit herzlichem Dank an Netgallery.de und Impress für das Rezensionsexemplar

Freitag, 7. Juli 2017

Die LovelyBox - Unpacked

Kennt ihr schon die LovelyBox? Es handelt sich hierbei um eine deutschsprachige, limitierte Buchbox, die alle paar Monate von der Seite LovelyBooks verlost wird. 'Verlost' bedeutet, ihr könnt euch für den Gewinn bewerben, die Teilnahme sowie die LovelyBox sind für euch völlig kostenlos.
Das Motto dieser Special Edition lautete passend zur Jahreszeit "Sommerliche Lektüre für den Liegestuhl" und enthält Bücher des Bastei Lübbe Verlags.
Kurz nach der Bewerbungsphase erreichte mich eine unglaublich nette Email, in der mir mitgeteilt wurde, dass die Losfee mir äußerst wohlgesonnen war und die LovelyBox Special Edition bereits auf dem Weg zu mir sei. Ich habe mich natürlich unglaublich darüber gefreut - jetzt hieß es warten auf den Postboten!

...falls ihr nicht wissen wollt, was drin war, solltest ihr ab jetzt nicht mehr weiterlesen 😏
 
 
Schon einige Tage später durfte ich sie dann endlich in den Händen halten - wie Weihnachten im Juli!
Hier habe ich für euch den Inhalt der Box mal zusammengefasst.

Neben drei Printausgaben und einem EBook-Gutschein, die ich euch gleich noch genauer vorstelle, waren in dieser Box noch die zuckersüßen Karten von LovelyBooks (ich liebe die Eule!).

Diese Schätzchen aus dem Bastei Lübbe Verlag waren enthalten. Ich liste euch mal die Titel samt Klappentext auf:

Wildblumensommer von Kathryn Taylor:
"Ein unvergesslicher Sommer in Cornwall
Zoe steht vor einer schweren Entscheidung: Eine hochriskante OP soll ihr Leben retten. Spontan beschließt sie noch einmal nach Cornwall zurückzukehren, denn dort erlebte sie vor vierzehn Jahren ihr größtes Glück - und ihren schlimmsten Albtraum. Nun endlich will sie die Geheimnisse jenes Sommers klären. Erneut trifft sie auf ihre große Liebe Jack, erneut schöpft sie Hoffnung auf ein Leben an seiner Seite. Aber die Schatten der Vergangenheit drohen auch ihre Zukunft zu zerstören..."

Die Tochter des Seidenhändlers von Dinah Jefferies
"Eine Frau zwischen zwei Kulturen, eine Liebe gegen alle Widerstände
Vietnam, 1950. Die junge Nicole stand von jeher im Schatten ihrer schönen Schwester Sylvie. Als Tochter eines französischen Seidenhändlers und einer Vietnamesin soll sie nun in Hanoi ein Stoffgeschäft übernehmen. Bald kommt Nicole mit Einheimischen in Berührung, die sich gegen die französische Fremdherrschaft auflehnen. Dabei entdeckt sie voller Schrecken, dass ihr Vater in dunkle Machenschaften verwickelt ist. Als sie sich in den charismatischen Mark verliebt, gerät ihre Welt abermals ins Wanken. Denn Mark scheint auch für ihre Schwester Gefühle zu hegen. Auf der Suche nach ihrem Platz in einer Welt, in der nichts ist, wie es scheint, fasst Nicole einen kühnen Plan ..."

Das Leben fällt, wohin es will von Petra Hülsmann
"Wenn dir das Wasser bis zum Hals steht, solltest du besser nicht den Kopf hängen lassen
Party, Spaß und Freiheit - das ist für Marie das Allerwichtigste, und sie liebt ihr sorgenfreies Dasein. Das ändert sich jedoch schlagartig, als ihre Schwester Christine schwer erkrankt und sie darum bittet, sich während der Behandlung um ihre Kinder zu kümmern. Und nicht nur das - Marie soll auch noch Christines Posten in der familieneigenen Werft für Segelboote übernehmen. Darauf hat Marie ja mal so überhaupt keinen Bock, und auf ihren neuen "Chef", den oberspießigen Daniel, erst recht nicht. Während sie von einem Chaos ins nächste stolpert, wird ihr jedoch klar, dass es Dinge im Leben gibt, für die es sich zu kämpfen lohnt. Und dass manches einen ausgerechnet dann erwischt, wenn man es am wenigsten erwartet - zum Beispiel die Liebe ..."

Noch dazu gab es aus dem LYX Verlag einen EBook Gutschein für den Titel Illumination - An deiner Seite von Rowan Speedwell:
"Liebe mal anders ... Mit "Illumination" erwartet Sie ein sinnlicher Male/Male-Roman mit intensiven Gefühlen und zwei Helden, die das Herz des Lesers im Sturm erobern! Völlig ausgebrannt lässt sich Rockstar Adam Craig von einem Taxifahrer im Nirgendwo absetzen. Er hat keine Lust mehr, für seine Fans länger den heterosexuellen Superstar zu spielen, obwohl er doch eigentlich auf Männer steht. An einem abgelegenen See-Resort findet er endlich Ruhe - und in dem menschenscheuen Künstler Miles den Mann, nach dem er sich immer gesehnt hat. Doch hat die Liebe zwischen einem Star, der das Bad in der Menge liebt und nie zu Hause ist, und einem Eigenbrötler, der sein Zuhause seit Jahren nicht mehr verlassen hat, eine Chance?"
Also liebes LovelyBooks-Team, an dieser Stelle vielen vielen Dank und einen dicken Knutscha für diese tolle LovelyBox!

Donnerstag, 6. Juli 2017

Rezension: Das Auge des Flusses - Kurzgeschichte (Lacey Flint Series)

Das Auge des Flusses von Sharon Bolton, erschienen im Goldmann Verlag, EBook, 79 Seiten, 2,99€

Worum geht's?
"Schon länger vermutet die London Metropolitan Police, dass ein Strip Club in der Argyle Street der Tarnung terroristischer Aktivitäten dienen könnte. Nach Monaten der Observierung und Vorbereitung gelingt es schließlich, einen der besten Undercover-Beamten des Vereinigten Königreichs dort einzuschleusen: DI Mark Joesbury. Doch als dieser das ganze Ausmaß der perfiden Pläne durchschaut, ist er längst selbst zum Spielball der Terroristen geworden. Denn diese haben seinen schwächsten Punkt erkannt und seine große Liebe Lacey Flint als Geisel genommen. Wird Joesbury die schlimmste Bewährungsprobe seines Lebens bestehen und London vor der Katastrophe retten können?"

Warum hab ich es gelesen?
Ganz ehrlich, normalerweise lassen mich Wörter wie "terroristisch" oder "undercover" im Klappentext ziemlich schnell das Interesse verlieren. Allerdings bin ich ein großer Fan der Lacey Flint Serie von Sharon Bolton (meine Rezension des ersten Bandes findest du hier) und habe alle Bände samt veröffentlichter EBook-Kurzgeschichten quasi inhaliert. Daher war es gar keine Frage, dass ich mir auch dieses hier ansehen werde - vor allem da in dieser Geschichte nicht Lacey, sondern DI Mark Joesbury die Hauptrolle spielt.

Wie war's?
Das Buch startet mit einem kurzen Prolog, welcher den Leser äußerst atmosphärisch ins sommerliche London entführt. Mark Joesbury steht am Steuer eines Flussbootes auf der Themse - und seine geliebte Lacey schwebt in höchster Gefahr. Wie konnte es dazu kommen?
Die Erzählung setzt nun einige Wochen zuvor an und wir begleiten Mark Joesbury bei seinem Undercovereinsatz. Zeitlich deckt sich die Geschichte mit den Ereignissen des vierten Bands der Lacey Flint Serie, Schwarze Strömung. Diese Kurzgeschichte sollte also möglichst als letztes gelesen werden. Zwar ist es möglich, sie ohne Vorkenntnisse zu genießen, jedoch tauchen einige bekannte Figuren auf und natürlich ist die Verbindung von Mark und Lacey wesentlich greifbarer, wenn man auch die vorangegangenen Bände kennt.
Der Prolog samt Klappentext verraten ja bereits einen Großteil der Handlung, jedoch wurde es gerade zum Ende hin noch mal richtig spannend. Was genau die Terroristen planen und wie Mark und Lacey diese Katastrophe zu verhindern versuchen war für mich wieder einmal in bester Sharon-Bolton-Thriller-Manier geschrieben: Packend, mitreißend, spannungsgeladen. Trotz personalem Erzähler sind Marks Gedanken und Gefühlslage stets sehr präsent. Noch dazu hat das Ende einige Auswirkungen auf einen eventuellen fünften Teil der Serie, was mich als Fan natürlich weiterhin auf eine Fortsetzung hoffen lässt.

Was war besonders?
Mark Joesbury - der undurchsichtige Charakter, bei dem man nie wusste, was er tut, was er fühlt, wie er genau zu Lacey steht. Endlich lernt man nicht nur ihn besser kennen, man bekommt auch einen Einblick in seinen Beruf in der Undercover-Abteilung. Noch dazu werden all die Fragen, die sich im vierten Band rund um den guten Mark und seine Situation ergaben, mit dieser Kurzgeschichte geklärt.

Reading Das Auge des Flusses makes me feel like...
...endlich habe ich Mark Joesbury besser kennengelernt - für alle Fans der Serie ein Muss!


Mit herzlichem Dank an das Bloggerportal und den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar

Sonntag, 2. Juli 2017

Rezension: Royal Passion (Die Royals Saga 1)

Royal Passion von Geneva Lee, erschienen bei Blanvalet, broschiert, 448 Seiten, 12,99€

Worum geht's?
"Ein Blick, ein Kuss und nichts ist mehr wie zuvor ...
Auf ihrer Abschlussfeier an der Oxford University trifft Clara Bishop auf einen attraktiven Fremden. Ohne Vorwarnung zieht er sie an sich, küsst sie leidenschaftlich und verschwindet. Clara hat keine Ahnung, wer der Unbekannte ist – bis ein Bild von ihnen beiden in der Zeitung auftaucht: Ihr heißer Flirt ist Prinz Alexander von Cambridge, Thronfolger von England, königlicher Bad Boy …
Dieser Mann ist gefährlich, in ihm lauern Abgründe, die Clara ins Verderben stürzen können. Ist Clara dieser magischen Anziehungskraft gewachsen?"

Warum hab ich es gelesen?
Die Royals-Saga von Geneva Lee ist im Erotikgenre genauso umstritten wie die After-Reihe von Anna Todd oder der Klassiker Fifty Shades of Grey von E. L. James. Die einen verschlingen sie, die anderen fragen sich, warum die armen Bäume für den Druck solchen Unsinns sterben mussten. Natürlich geht man an eine solche Reihe mit einer gewissen Skepsis heran, hat man doch im Vorfeld schon verschiedenste Ansichten gehört. Nichtsdestotrotz wollte ich mir meine eigene Meinung bilden.

Wie war's?
Zu Beginn hatte ich mit diesem Buch wirklich zu kämpfen. Die ersten 80 Seiten waren inhaltlich dermaßen abstrus und platt, dass ich wirklich äußerst schleppend voran kam und es am liebsten abgebrochen hätte. Nach und nach konnte ich dann aber doch noch einen Lesefluss entwickeln und die Seiten flogen später praktisch dahin. Dazu haben sicherlich der leichte Schreibstil der Autorin sowie die recht kurzen, übersichtlichen Kapitelabschnitte beigetragen.
Clara, selbst eine gut betuchte Oxford-Absolventin, trifft durch Zufall auf den englischen Kronprinzen Alexander und verfällt ihm gleich mit Haut und Haar. Dabei sind die Rollen mal wieder ganz klassisch verteilt: Clara, die sexuell recht Unerfahrene, die immer wieder betont, dass sie sich nichts gefallen lassen will, aber natürlich bei jedem schiefen Blick ihres angebeteten Alexanders willig und bereit ist, ihm jeden Wunsch zu erfüllen. Auf der anderen Seite steht der ach so gefährliche, natürlich unglaublich gutaussehende Alexander, den seine dunkle Vergangenheit zu einem bindungsgestörten, dominanten Bad Boy gemacht hat. Was er genau in Clara sieht wurde mir leider nie ganz klar, aber gut, es muss ja so sein.
Man verbringt nun also knappe 450 Seiten damit, den beiden beim Ausloten und Definieren ihrer Beziehung und natürlich dem Kampf gegen die äußeren Umstände, wie Paparazzi oder den unsäglichen Umstand, dass sich die werte königliche Hoheit mit einer Bürgerlichen vergnügt, beizuwohnen. Auch hier werden sämtliche Klischees bedient, von den unsympathischen Familienmitgliedern bis zu intriganten Verflossenen, die Clara und Alexander das Leben schwer machen.
Die ganze Rahmenhandlung samt ihrer Figuren hat keine Tiefe, dient aber der Unterhaltung. Wer echte Gefühle, spannende Wendungen oder geistreiche Dialoge erwartet, wird aber auch sicher nicht zu diesem Buch greifen. Denn seien wir ehrlich, die Rolle des dritten Protagonisten in diesem Buch wird ganz klar von den erotischen Szenen ausgefüllt. Wenn Clara und Alexander erst einmal loslegen, kann das Ganze schon mal einige Seiten dauern. Dann wird gefrühstückt und schon geht es weiter - ernsthaft, ich habe noch kein Buch gelesen, in dem es derart oft zur Sache ging. Die Szenen sind zwar sprachlich derbe, aber abwechslungsreich und haben trotz der ursprünglichen Andeutungen kaum BDSM-Einschlag.
Das Ende ist dann ein wenig abrupt und war für mich nicht ganz nachvollziehbar, aber es musste ja eine Überleitung zum zweiten Band her. Dessen erste Seiten finden sich übrigens als Leseprobe gleich im Anhang.

Was war besonders?
Belle, Claras beste Freundin, mochte ich unglaublich gerne und würde sofort mit ihr zusammenziehen wollen. Darüber hinaus fand ich Claras Geheimnis eine interessante Wahl, dessen Thematik ich in einem solchen Buch sicher nicht erwartet hätte.

Reading Royal Passion makes me feel like...
...für das Genre völlig ok, aber eben leichte Kost. Wer nicht zu viel erwartet und sich an erotischen Szenen erfreut sollte einen Versuch wagen.