Freitag, 20. Dezember 2019

Rezension: Mermaid - Erwachen: Ein Tiefseemärchen

Mermaid - Erwachen: Ein Tiefseemärchen von Josefine Gottwald, independently published, Taschenbuch, 184 Seiten, 7,99€

Worum geht's? 
[Klappentext]
"Sie besaß einen Schild vor der Welt: Solange sie Schmerz empfand, existierte sie. Als Nûri aus der Verbannung zurückkehrt, erkennt sie ihre Heimat nicht wieder: Ewige Nacht hat sich auf ihr Land gelegt, das Reich Untermeer ist kahl und tot. Zwischen den Trümmern der Festung gräbt sie in Erinnerungen und legt Stück für Stück ihre eigene Vergangenheit frei. Auf der Suche nach Wahrheit schwimmt Nûri durch die Meerwüste und weckt eine göttliche Macht, die das Merfolk wieder einen soll - doch der Zorn ihrer Schwester Grím brodelt so finster wie die Schlote um Bránborg, die uralte Hexenfeste. In der Tiefe des Grabens sinnt sie auf Rache, und ihre Verbündeten kennen kein Gefühl."

Wie war's?
Schon von Beginn an ist klar, dass der Schreibstil dieses 'Tiefseemärchens' nicht gerade üblich ist. Wer hier die 'typische' Erzählweise von Jugendfantasy erwartet, dem sei gesagt, dass er sich vielmehr auf einen fast schon lyrischen, märchenhaften Erzählstil einstellen sollte.
Ich empfand diesen zwar als äußerst ungewohnt, kam aber trotzdem gut damit klar und flog recht zügig durch die Seiten. Allerdings muss ich auch sagen, dass für mich aufgrund dieser besonderen Erzählweise einiges auf der Strecke blieb.
So konnte ich beispielsweise zu Protagonistin Nûri nicht wirklich einen Bezug aufbauen. Ich habe ihre Geschichte wie aus weiter Ferne erlebt, statt wie sonst komplett mit den Protagonisten mitzufühlen. Zwar passt das wieder zu dem Märchenthema, aber für mich war es ein recht unbefriedigendes Leseerlebnis.
Zudem fiel es mir manchmal schwer, mir die Situationen, Umgebungen und Kreaturen vorzustellen. Hierfür waren mir die Beschreibungen schlichtweg zu nüchtern.
Die Geschichte an sich ist ziemlich düster, aber gut durchdacht und für mich auch komplett 'rund'. Hier wurde nicht einfach 'Arielle' neu aufgelegt ('Untermeer' ist leider ziemlich deprimierend und hat so gar nichts mit dem Atlantica meiner Kindheit zu tun) - die Story ist neu, die Mermaiden haben einige interessante Fähigkeiten und sind darüber hinaus nicht die einzigen fantastischen Kreaturen 'under the sea'.
Zudem gelingt es der Autorin mit ihrer Geschichte einige wichtige Themen anzusprechen, was ich auf den knapp 190 Seiten schon ziemlich gelungen fand.

Was war besonders?
Ich fand die Widmung zu Beginn unglaublich schön formuliert.

Reading Mermaid - Erwachen makes me feel like...
...eine äußerst düstere Umsetzung des Lebens unter dem Meer, welche definitiv durch ihren ungewöhnlichen Streibstil besticht, aber mich leider nicht vollends mitreißen konnte.


Mit herzlichem Dank an die Agentur Mainwunder für die Vermittlung des Rezensionsexemplars.

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