Mittwoch, 28. Juni 2017

Rezension: Der Schatz der Oger - Spielbuch (Welt der 1000 Abenteuer Band 3)

Der Schatz der Oger von Jens Schumacher, erschienen im Mantikore Verlag, Taschenbuch, 280 Seiten, 11,95€

Worum geht's?
"Aufregung im Dörfchen Roog: Bolko ist verschwunden! Dein Vetter ist ausgezogen, um im finsteren Forst von Yorrok nach dem verschollenen Goldschatz der Oger zu suchen. Dabei steckt dieser Wald voller Gefahren – und möglicherweise hausen dort sogar noch letzte Überlebende der schrecklichen Menschenfresser. Das Schlimmste befürchtend, begibst du dich auf die Suche nach Bolko … Kannst du den Gefahren der Wildnis trotzen und deinen Vetter lebendig zurückbringen? Ein interaktives Fantasy-Abenteuer: DU entscheidest, welchen Weg du einschlägst, welche Gegner du bekämpfst. Doch Vorsicht, hinter jeder Ecke kann das Verderben lauern! Nur mit Mut, Grips und einer Portion Glück bestehst du alle Prüfungen!"

Warum hab ich es gelesen?
Ich bin ein großer Fan von Pen & Paper Fantasyrollenspielen, aber leider schafft es unsere Gruppe immer seltener, passende Termine zu finden. Durch eine Buchverlosung bin ich auf dieses Spielbuch samt Fantasythema aufmerksam geworden. Ein Spielbuch? Das klingt ja nach einer großartigen Alternative! Zum Glück war mir die Losfee wohlgesonnen und ich durfte schon bald mein erstes Spielbucherlebnis wagen.

Wie war's?
Der Beginn ist äußerst einsteigerfreundlich formuliert. Dies war mir ganz besonders wichtig, schließlich handelt es sich hier um mein erstes Spielbuch. Auch ohne Vorkenntnisse findet man sich ganz schnell in diesem Büchlein und dem Spiel zurecht. Es werden nur kurz die wenigen Regeln erklärt, die das Abenteuer und die Lesart des Buches umfassen, danach wird man bereits in die Geschichte entlassen.
Das Grundprinzip ist einfach: Auf einem sogenannten 'Abenteuerblatt' hält man seine Spielfortschritte, wie z.B. gefundene Gegenstände, fest. Man wählt eines von fünf Talenten (Klettern, Tiersprache, Schriftenkunde, Verbergen oder Vorahnung), die für die Mission von Vorteil sein können, und der Rest ergibt sich auf dem Weg. Durch eigene Entscheidungen spielt man sich durch das Abenteuer, z.B. 'Du findest eine Truhe. Willst du sie öffnen, lies weiter auf Seite XY, wenn nicht, lies weiter auf S. YZ". So springt man zwischen den Seiten hin und her, immer mit der Hoffnung, die richtige Wahl getroffen zu haben. Denn ja, man kann in diesem Buch sterben. Meine bessere Hälfte und ich sind beim ersten Versuch dann gleich mal innerhalb von zehn Minuten gescheitert (Tod durch Riesenfaultier), haben uns aber sofort an den nächsten Versuch gewagt und das Abenteuer schließlich siegreich gemeistert. Wir hatten an den herrlichen Diskussionen und den zum Teil recht kuriosen Begegnungen in diesem Buch wirklich unsere Freude.
Großes Herzklopfen gab es vor allem während den 'Schicksalsentscheidungen', bei denen man mit geschlossenen Augen über einer mit diversen Runen verzierten Seite den Finger kreisen lässt. Je nachdem, auf welche Rune der Finger dann schließlich zeigt, geht das Abenteuer weiter. Das klingt zwar etwas seltsam, ist aber eine äußerst praktische Idee, da man das Buch auf diese Weise trotz Zufallskomponente überall spielen kann und nicht immer einen Würfel mit sich herum tragen muss.
Der Schreibstil ist angenehm, die Situationen in kurzen Abschnitten dargelegt und es ist nicht immer eindeutig, welche Entscheidung gerade die bessere ist. Außerdem finden sich hier und da zwischen den Abschnitten zur Geschichte passende schwarz-weiß Abbildungen und Zeichnungen.
Einzig die Tatsache, dass es nur einen einzigen richtigen Weg gibt, um das Abenteuer zu gewinnen, fand ich etwas schade. Da rebelliert mein Rollenspielerherz ein wenig, das gern verschiedene Dinge ausprobiert und sich auch mal ins Ungewisse stürzen mag. Allerdings wird auf diesen Umstand gleich zu Beginn hingewiesen, man weiß also von vornherein, dass jede Entscheidung Gewicht hat.

Was war besonders?
Das Prinzip des Spielbuchs ist definitiv außergewöhnlich. Ob allein oder mit mehreren, einfach hinsetzen, Buch aufschlagen, los spielen. Diese Idee sagt mir sehr zu und ich kann es kaum erwarten, ein etwas komplexeres Werk anzugehen.

Reading Der Schatz der Oger makes me feel like...
...was für ein Spaß! Aus Einsteigersicht (oder eben für jüngere Leser) ist dieses Abenteuer definitiv zu empfehlen. Wenig Regeln, viel Spielspaß und ein interessantes Abenteuer!

Mit herzlichem Dank an LovelyBooks.de und den Mantikore Verlag für das Rezensionsexemplar
 

Montag, 26. Juni 2017

Rezension: Begin Again (Again-Reihe 1), gekürzte Lesung

Begin Again von Mona Kasten, erschienen bei LYX, gekürzte Lesung erschienen bei Lübbe Audio,  6 CDs, Laufzeit 430 min
 
Worum geht's?
"Noch einmal ganz von vorne beginnen - das ist Allie Harpers sehnlichster Wunsch, als sie für ihr Studium nach Woodshill zieht. Dass sie ausgerechnet in einer WG mit einem überheblichen Bad Boy landet, passt ihr daher gar nicht in den Plan. Kaden White ist zwar unfassbar attraktiv - mit seinen Tattoos und seiner unverschämten Art aber so ziemlich der Letzte, mit dem Allie sich eine Wohnung teilen möchte. Zumal er als allererstes eine Liste von Regeln aufstellt. Die wichtigste: Wir fangen niemals etwas miteinander an! Doch Allie merkt schnell, dass sich hinter Kadens Fassade viel mehr verbirgt als zunächst angenommen. Und je besser sie ihn kennenlernt, desto unmöglicher wird es ihr, das heftige Prickeln zwischen ihnen zu ignorieren..."

Warum hab ich es gehört?
Begin Again war eines meiner Jahreshighlights 2016. Durch Feel Again, den finalen Band der Reihe welcher erst kürzlich erschienen ist, hatte ich noch einmal unglaubliche Lust, die Geschichte von Allie und Kaden zu erleben. Da ich allerdings kein allzu großer Fan von Rereads bin, war ich natürlich sehr erfreut zu sehen, dass es dieses wundervolle Buch nun endlich auch in einer Hörbuchfassung gibt.

Wie war's?
Die Story an sich war mir ja bereits bekannt, hat für mich aber auch nach einem Jahr nichts von ihrem Zauber verloren. Allie, die aus verschiedenen Gründen einen Neubeginn starten will und dabei ausgerechnet in einer WG mit dem launischen, arroganten Kaden landet, ist eine liebenswerte und äußerst sympathische Protagonistin. Nur zu gerne verfolgt man ihre Entwicklung und die langsam wachsende Beziehung zu Kaden, der definitiv mehr als nur die typische Rolle des Bad Boys zu bieten hat.
Milena Karas versteht es grandios, Allie mit ihrer Stimme Leben einzuhauchen. Schüchtern und zögerlich, taut sie doch in den entscheidenden Momenten auf und trotzt Kaden samt seinem Bad Boy Gehabe mit einem herrlichen verbalen Schlagabtausch. Sie bezaubert mit ihrer Art nicht nur ihn, sondern auch den Zuhörer. Der Sprecherin gelingt es zudem, Kadens Arroganz sehr treffend in ihrer Stimme widerzuspiegeln. Dabei sind die Intonation und das Lesetempo äußerst angenehm und helfen, die Figuren vor dem inneren Auge entstehen zu lassen.  
Die Kürzungen der Geschichte bemerkt man glücklicherweise nicht wirklich, ich für meinen Teil habe nichts vermisst.

Was war besonders?
Milena Karas' Stimme passt derart gut zu Protagonistin Allie, dass ich sie mir zum Teil noch besser vorstellen konnte, als es schon beim Lesen der Fall war. Definitiv ein intensives Hörerlebnis.

Listening to Begin Again makes me feel like...
...immer wieder gerne. Milena Karas Stimme ist angenehm, ihre Art zu lesen derart passend zu den Figuren, dass ich mich schon sehr darauf freue, ihren Lesungen der Folgebände Trust Again und Feel Again zu lauschen.

Mittwoch, 21. Juni 2017

Rezension: Murder Park

Murder Park von Jonas Winner, erschienen bei Heyne, broschiert,  416 Seiten, 12,99€

Worum geht's?
"Zodiac Island vor der Ostküste der USA: ein beliebter Freizeitpark – bis dort ein Serienmörder drei junge Frauen auf bestialische Weise tötet. Der Täter Jeff Bohner wird schnell gefasst, der Park aber geschlossen. Die Schreie der Opfer scheinen vergessen zu sein. 20 Jahre später: Die Insel soll zur Heimat werden für den Murder Park – eine Vergnügungsstätte, die mit unseren Ängsten spielt. Paul Greenblatt wird zusammen mit elf weiteren Personen auf die Insel geladen. Und dann beginnen die Morde. Ein Killer ist auf der Insel …keiner kann dem anderen trauen …die nächste Fähre kommt erst in drei Tagen …"

Warum hab ich es gelesen?
Zu Beginn hat mich natürlich das schlichte und doch einnehmende Cover angesprochen. Düster, atmosphärisch und passend zum Titel, lässt es sofort eine unheimliche Stimmung aufkommen. Der Klappentext überzeugte mich dann recht schnell, da ich Krimis dieser Sorte besonders gerne mag: Eine begrenzte Anzahl von Personen, eingesperrt an einem Ort mit besonderer Geschichte. Klassisch und doch meist von der besten Sorte - also auf zum Murder Park!

Wie war's?
Das Buch startet mit einem Interview zwischen dem Psychologen Sheldon Lazarus und dem Protagonisten Paul Greenblatt einige Wochen vor dem Pressewochenende im Murder Park. Auf diese Weise bekommt man sehr schnell ein Gefühl für den vierundzwanzigjährigen Blogger und seine Motivation, den Murder Park zu besuchen. Er hat bereits einiges hinter sich, ist etwas verschroben und kämpft immer noch mit den Folgen der Vergangenheit, die unweigerlich mit den Ereignissen auf Zodiac Island (jetzt Murder Park) verknüpft sind. Während die Geschichte voran geht, werden immer wieder zwischendurch solche Interviews mit einem der Charaktere eingestreut, wodurch man als Leser immer mehr von deren Hintergrund erfährt. Dies trägt unweigerlich zum Spannungsaufbau bei, weiß man doch, was sie so im Schilde führen.
Die gesamte Gruppe von zwölf Personen landet also im Murder Park und schnell wird klar, dass der Name Programm ist: Nach und nach dezimiert sich die Gruppe und die große Frage lautet: Wer ist der Täter? Da ich an dieser Stelle möglichst spoilerfrei bleiben möchte, werde ich natürlich keinerlei Hinweise in diese Richtung geben. Was mich allerdings - wie immer in solchen Fällen - wahnsinnig aufregt ist das unglaubwürdige Verhalten der Figuren. 'Oh, ein Mörder geht um? Dann sollte jeder allein auf sein eigenes Zimmer gehen und erstmal eine Runde schlafen'. Das ist wirklich etwas, worüber ich mich - auch in diesem Buch - ärgere. Das Ende klärt dann zwar alle offenen Fragen, war für mich allerdings ziemlich übertrieben und unglaubwürdig.
Durch die auktoriale Erzählweise hat man als Leser zu allen vorkommenden Personen einen gewissen Abstand und kann nach Herzenslust verdächtigen, grübeln und raten. Der Schreibstil des Autors ist ein wenig besonders, da er manche Szenen recht überstürzt beschreibt und man zum Teil nochmal zwei Sätze zurück gehen muss um zu verstehen, was da gerade passiert ist.  Es liest sich zwar flüssig, aber die wirklich spannungsgeladenen Szenen fehlten mir etwas. 
Was ich wirklich etwas schade fand war, dass das außergewöhnliche Setting in meinen Augen zu wenig genutzt wurde. Ja, es gibt eine kleine Szene in der Geisterbahn und mit dem Riesenrad, aber hauptsächlich findet die Handlung im Hotel oder rund um die Küste statt. Ein ehemaliger Vergnügungspark mit einer solchen Vergangenheit? Das lässt doch einiges an Spielraum für viele unheimliche Szenen rund um den Autoscooter, quietschende Achterbahnschienen und gruselige Clownsmasken.

Was war besonders?
Die Interviews brachten für mich eine ganz besondere Note in dieses Buch, da sie einen durch die dem Leser bis dato unbekannte Informationen immer ein wenig weiter brachten und am Ende wirklich jede Figur verdächtig wirkte.

Reading Murder Park makes me feel like...
..irgendwie hätte da mehr passieren können. Ein solider Thriller, das gewisse (vor allem atmosphärische) Extra bleibt aber leider aus.

Mit herzlichem Dank an das Bloggerportal und den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar

Sonntag, 18. Juni 2017

Rezension: Rock My Soul (The Last Ones To Know 3)

 
Rock My Soul von Jamie Shaw, erschienen bei Blanvalet, broschiert, 448 Seiten, 12,99€

Worum geht's?
"Als Kit Larson Shawn Scarlett das erste Mal Gitarre spielen sieht, ist es um sie geschehen! Doch nach einer verhängnisvollen Party wird Kit klar, dass sie für den hinreißenden Typen mit den grünen Augen nie mehr sein wird als ein One-Night-Stand. Die Liebe zur Musik aber lässt sie nie wieder los, und als Kit Jahre später erfährt, dass Shawns inzwischen sehr erfolgreiche Band The Last Ones to Know einen neuen Gitarristen sucht, kann sie nicht widerstehen und spielt vor. Kurz darauf erhält sie die Zusage und ist überglücklich. Doch das heißt auch, dass sie Shawn, den sie nie vergessen konnte, von jetzt an jeden Tag sehen wird … ..."

Warum hab ich es gelesen?
Jamie Shaw ist für mich eine ganz besondere Autorin und gehört gemeinsam mit Elle Kennedy und Mona Kasten ganz klar in den (New Adult) Autorinnen-Olymp. Diese Reihe hat es mir angetan, seit ich durch Zufall über das Cover von Rock My Heart gestolpert bin und es in einem Rutsch durchgelesen habe. Schon in diesem ersten Band hatte es mochte ich Shawn besonders und ich konnte es kaum erwarten, seine (bzw. Kits) Geschichte zu lesen.

Wie war's?
Dieses Buch zu lesen war ein wenig so, als würde man nach Hause kommen. Ich liebe die Charaktere dieser Reihe und finde es großartig, dass sie alle in einem hohen Maße vorkommen und die Geschichte rund um Shawn und Kit bereichern.
Dieser Teil startet etwas anders als die vorherigen Bände, nämlich mit einem Rückblick in die Teenagerzeit der Band, genauer gesagt dem Tag ihres Highschoolabschlusses. Die fünfzehnjährige Kit Larson ist über beide Ohren in den drei Jahre älteren, sexy Gitarristen Shawn Scarlett verliebt - und will ihn auf Adam's Party endlich ansprechen.
Dieser Rückblick ist wirklich ein kleines Geschenk, da man sich als Fan natürlich unglaublich darüber freut, die Jungs in ihren Anfängen zu erleben. Die weitere Handlung setzt nach einem Zeitsprung von sechs Jahren kurz vor Ende des zweiten Bandes an, so dass sich ein paar Ereignisse überschneiden. Erzählt wird, bis auf den Epilog, aus Sicht von Kit, die schon früh lernen musste, ihre Ellbogen auszufahren. Aufgewachsen mit sage und schreibe vier älteren Brüdern ist sie alles andere als das typische Mädchen: Sie spielt leidenschaftlich gern Gitarre, liebt ihre Kampfstiefel, trägt gerne Bandshirts samt abgewetzten Jeans und ist definitiv nicht auf den Mund gefallen.
Trotzdem sie Shawn die Ereignisse von früher nicht wirklich verziehen hat, bewirbt sie sich zum Casting als neue Gitarristin der Band The Last Ones To Know und wird prompt genommen. Dies führt natürlich aufgrund der plötzliche Nähe zu ihrem Jugendschwarm zu allerlei interessanter, heißer, aber auch verletzender Situationen, in denen man als Leser unglaublich intensiv mit der sympathischen Protagonistin Kit fühlt. 
Endlich lernen wir auch Shawn besser kennen. Er ist nicht nur Leadgitarrist, sondern auch der Organisator und Kopf der Band. Er kümmert sich um die Termine, kocht morgens den Kaffee...und macht nicht nur Kit mit seiner unglaublichen, sexy Art verrückt. Ich fürchte ich bin ihm spätestens in der Szene, in der er abends im Tourbus liest, restlos verfallen. Die Spannung zwischen den beiden ist in jedem Moment derart greifbar, dass man sie am liebsten anschreien möchte, sich endlich näher zu kommen. Jamie Shaw ist es hier wieder einmal mit ihrem lockeren und flüssigen Schreibstil gelungen, eine ganz besondere Pärchendynamik herauf zu beschwören. Es hätte zwar gegen Ende für meinen Geschmack etwas weniger Hin und Her sein können, aber wirklich gestört hat es mich nicht.
Ganz besonders verliebt habe ich mich in diesem Band übrigens in Leti, Rowans schwulen besten Freund, der endlich etwas mehr und vor allem auch entscheidende Auftritte hat. Generell waren die Nebencharaktere, insbesondere Kits Brüder, äußerst sympathisch ausgearbeitet. Die Familienszenen im Hause Larson waren wirklich herrlich komisch.
Noch dazu wurde in diesem Band der sonst eher ruhige und zurückhaltende Schlagzeuger Mike mehr in den Fokus gerückt, um seine Geschichte, welche im nächsten und letzten Teil der Reihe behandelt wird, anzubahnen.
Doch das Hauptaugenmerk dieses Bandes liegt nicht auf Kit, nicht auf Shawn, es liegt auf der Musik. Mit welcher Intensität und Hingabe die Autorin das Schreiben und Performen der Songs beschreibt wirkt einfach wahnsinnig einnehmend und weckt in mir sofort den Wunsch, ein Instrument zu lernen, nur um dieses Gefühl nachempfinden zu können. Vielleicht werde ich ja noch eine begnadete Triangelspielerin.

Was war besonders?
Das Gefühl, welches Jamie Shaw mit dieser absolut coolen Band und ihrem Tourbus hervorruft, ist einfach großartig. Während dem Lesen sitze ich nicht auf dem Sofa, liege nicht im Bett, baumle nicht in der Hängematte, nein, ich lasse es mit den Rockstars von The Last Ones To Know ordentlich krachen. Genauso stelle ich mir das Leben auf Tour mit all seinen guten und schlechten Seiten vor.

Reading Rock My Soul makes me feel like...
Wieder einmal eine wahre Wonne - am liebsten möchte ich sofort mit den Jungs von The Last Ones To Know auf Tour gehen! Die Geschichte von Mike und somit das Finale der Reihe, Rock My Dreams, erscheint bereits im Juli 2017.


Mit herzlichem Dank an das Bloggerportal und den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar

Inside: Wie starte ich einen Blog?

Heute möchte ich mich ein wenig mit dem Thema "Wie starte ich einen eigenen Blog?" auseinandersetzen. Zu Beginn stand ich nämlich mit gefühlt 100078 Fragen in meinem Kopf vor dem Projekt 'eigener Blog' und wusste nicht so recht, wo und wie ich damit anfangen sollte. Euch geht's genauso? Na dann hoffe ich, dass ich euch zumindest ein paar davon in diesem Beitrag beantworten kann.

Woher weiß ich, dass ich einen Blog machen möchte?
Die wohl wichtigste Frage, die ihr euch diesbezüglich stellen solltet, lautet: Warum wollt ihr überhaupt einen eigenen Blog?
Wenn ihr es liebt, Bücher zu lesen, darüber zu berichten, euch mit anderen darüber auszutauschen, darüber zu schreiben und vor allem die Zeit und die Motivation habt, dass alles regelmäßig zu tun, wird euch ein Blog sicher viel Freude machen.
Wenn ihr allerdings nur darauf aus seid, 'kostenlose' Bücher zu erhalten, ist das definitiv nicht der passende Beweggrund, einen Blog zu eröffnen. Ich sage dass hier nicht aus Bosheit, sondern um ganz deutlich zu machen, dass es beim Bloggen nicht darum gehen sollte, Geld zu sparen und was umsonst zu bekommen. Die Verlage haben nur ein begrenztes Kontingent für Rezensionsexemplare und prüfen genau, ob diese auch gewissenhaft rezensiert werden. Dieses ganze System besteht aus einem Geben und Nehmen und mit der Annahme eines Rezensionsexemplares geht nun mal auch eine zeitnahe Veröffentlichung der Rezension einher. Also bitte: Nutzt Tauschbörsen oder Gewinnspiele, falls ihr nur am Lesen der Bücher interessiert seid.

Wie und wo gestalte ich meinen Blog?
Wenn man sich auf Bookstagram ein wenig umsieht, hat gefühlt jeder zweite Account einen eigenen Blog - dass hat mich zu Beginn ziemlich verunsichert, wo ich doch mit dem ganzen Technik-Programmier-Computerzeug so wirklich gar nichts am Hut habe. Im Endeffekt habe ich dann auch so einige Stunden vorm Laptop verbracht, bis alles so passabel aussah, dass ich mich getraut habe auf 'veröffentlichen' zu klicken. Eine Woche später habe ich dann auch schon wieder das gesamte Design geändert, weil es mir so doch nicht mehr gefiel. Aber glaubt mir, auch wenn es am Anfang super viel ist: Man kommt rein und bekommt nach und nach raus, wie alles geht, auch wenn man nicht Informatik studiert hat. Außerdem ist es jedes Mal ein unglaubliches Hochgefühl, wenn etwas so klappt wie man es sich vorstellt.

Nun aber zur grundsätzlichen Entscheidung: Hauptsächlich sind diese zwei Seiten zum Erstellen eines Blogs vertreten: https://de.wordpress.com und https://www.blogger.com
Ich kannte Wordpress bereits, da ich über diese Plattform mal eine Homepage pflegen musste und muss sagen, dass sie für mich viel zu kompliziert war - wie gesagt, ich habe echt überhaupt keine Ahnung davon. Daher war für mich schnell klar, dass ich mich mit 'Blogger' anfreunden würde, da der Einstieg mit vorgefertigten Designs erleichtert wird. Bedingung ist allerdings, dass ihr ein Google-Konto besitzt.
Einen interessanten und etwas ausführlicheren Artikel zur Auswahl welche der beiden Plattformen für euch geeigneter ist findet ihr hier.

Wenn ihr euch dann entschieden habt, werdet ihr euch vermutlich erstmal je nach technischer Begabung einige Zeit hinsetzen und am Design und Aufbau eurer Seite arbeiten. Probiert verschiedene Dinge aus (vor allem die vorgefertigten Designs!), klickt euch durch die Möglichkeiten, wechselt Farben und tobt euch im Layout aus - irgendwann findet ihr etwas, dass euch gefällt. 
Natürlich kann ich euch nur von Blogger.com berichten, aber die Hilfeseiten sind eine ziemliche Katastrophe und haben mich nicht wirklich weiter gebracht.  Also, auch wenn dieser Tipp total lahm und eigentlich selbstverständlich ist: Nutzt Google und Youtube als technische Helfer - ich hätte es ohne sie nicht geschafft. Vor allem auf diesem Youtube Account bin ich fündig geworden, die gute Dame beschäftigt sich nämlich sehr schön mit allen möglichen Anfängerfragen. Die für mich am schwierigsten zu klärende Frage war, wie ich es schaffe, einen Post einer Seite zuzuordnen. Dank diesem Mann habe ich es letztlich geschafft.

Was sollte mein Blog haben?
Kommt ganz darauf an, was du gerne auf deinem Blog haben möchtest - mit so genannten Gadgets/Widgets kannst du deinen Blog ausstatten, wie es dir beliebt. Bilder, Texte, Ältere Posts, weiterführende Links... Natürlich wirkt eine kleine Vorstellung deiner Person sympathisch, damit man weiß, wer überhaupt hinter dieser Seite steckt. Ich persönlich würde definitiv empfehlen, ein Abonnement für Follower/per Email zu integrieren, damit jeder, der deinen Blog interessant findet, diesem auch folgen kann. Darüber hinaus halte ich ein Impressum für wichtig, um dich rechtlich abzusichern. Infos zu einem gültigen Impressum findest du zum Beispiel hier.
Falls du eine zukünftige Zusammenarbeit mit Verlagen anstrebst wäre es ratsam, bereits ein paar Rezensionen zu veröffentlichen, damit diese sich ein Bild von deinem Schreibstil und der Aufmachung deiner Rezension machen können.

Wie sollte eine Rezension aussehen?
 "Ich fand das Buch toll" ist eine Meinung, aber keine Rezension. Die meisten Verlage haben auf ihren Seiten eigene Vorstellungen und Wünsche formuliert, was alles in einer Rezensionen vorkommen soll. Prinzipiell sollte jedoch klar sein, dass sie eure Meinung (egal ob positiv, negativ oder neutral) wiederspiegeln und nicht einfach ein umformulierter Klappentext sein soll. Erzählt etwas zum Cover, zum Schreibstil, zu den Figuren, zur Handlung, und vermittelt euren Lesern so euren eigenen, ganz persönlichen Eindruck.
Achtung! Klärt vorher immer ab, wenn ihr etwas besonderes wie Autorenfotos oder Zitate in eurer Rezension einbauen möchtet. Meistens ist das kein Problem, aber es sollte immer mit dem Verlag abgesprochen sein, damit ihr keine rechtlichen Probleme bekommt.

Wie und wo kann ich Rezensionsexemplare anfordern?
Da gibt es verschiedenste Möglichkeiten. Zum einen könnt ihr natürlich direkt den Verlag anschreiben, wenn euch ein Buch interessiert. Wie genau das ablaufen kann, erzähle ich euch gleich. 
Darüber hinaus gibt es einige Plattformen, die die Vergabe von Rezensionsexemplaren managen. Da wäre zum Beispiel das Bloggerportal oder die EBook-Plattform Netgallery. Auch auf Lovelybooks oder bei der Lesejury kannst du Exemplare gewinnen (übrigens auch ohne einen Blog).

Wie stelle ich mich Verlagen vor?
Auch da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Manche Verlage haben ein Kontaktformular (zum Teil sogar extra für Blogger), welches ihr ausfüllen könnt. Andere, insbesondere kleinere Verlage könnt ihr am besten per Email erreichen. Hierzu schaue ich immer, wer für den Bereich Presse verantwortlich ist, da das in der Regel euer Ansprechpartner ist.
Achtung! Die meisten Verlage haben auf ihrer Seite ganz klar formuliert, an wen sie Rezensionsexemplare ausgeben und welche Bedingungen (Followerzahl, wie lange besteht der Blog etc.) erfüllt werden müssen. Lest euch diese in Ruhe durch und entscheidet, ob ihr diese erfüllt, bevor ihr den Verlag anschreibt - schließlich bekommen diese eine Menge Anfragen und haben sich etwas bei dem Kriterienkatalog gedacht.
Bei einem Anschreiben per Email benutze ich selbstverständliche die höfliche Anrede (Sehr geehrte/r ...) und stelle mich dann kurz vor. Danach erzähle ich kurz etwas zu meinem Blog, wo ich zusätzlich meine Rezensionen veröffentliche (z.B. Amazon, Weltbild etc.) und berichte von meinen Lesevorlieben. Nun könnt ihr schreiben, dass ihr gerne in den Verteiler für Rezensionsexemplare aufgenommen werden möchtet oder direkt ein bestimmtes Buch anfragen. So oder so könnt ihr noch eure Adresse dazu schreiben, damit der Verlag direkt weiß, wo er eventuelle Exemplare hin schicken kann. Natürlich beende ich meine Anfrage ebenfalls höflich, z.B. "Mit der Hoffnung auf zukünftige Zusammenarbeit verbleibe ich mit freundlichen Grüßen...". Das alles ist natürlich absolut kein Muss, sondern eben meine Vorgehensweise.

Und jetzt?
Jetzt kannst du dir erstmal selbst auf die Schulter klopfen - schließlich hast du gerade echt viel gelesen! Bleibt der wohl wichtigste Tipp, den ich dir noch auf den Weg geben kann: Hab Freude daran, deinen Blog zu betreiben.
Und falls du den Schritt wirklich wagst, gib mir unbedingt Bescheid, damit ich dir ein Abo da lassen kann 😊

Samstag, 17. Juni 2017

Rezension: Solotrip - Vom Glück des Alleinreisens

Solotrip - Vom Glück des Alleinreisens von Annika Ziehen, erschienen bei Rowohlt, Taschenbuch, 288 Seiten, 9,99€

Worum geht's?
"Der Solotrip – für die einen die beste Art des Reisens überhaupt, für andere ein Abenteuer, von dem sie schon lange träumen. Was ist das Besondere am Alleinreisen? Und gehört wirklich so viel Mut dazu, wie viele meinen? Annika Ziehen reist seit Jahren allein, und was sie zwischen Kapstadt und New York erlebt hat, inspiriert, es ihr sofort nachzutun. Dieses Buch ist eine Liebeserklärung an das Reisen. Eingebettet in zahlreiche Anekdoten von unterwegs, nennt Annika Ziehen tausend gute Gründe, die dafür sprechen, lieber allein die Koffer zu packen, als gar nicht zu reisen. Sie erzählt, warum der Solotrip gut fürs Selbstbewusstsein ist, weshalb man ohne Begleitung intensiver reist, was am Eat-Pray-Love-Mythos dran ist und woher das ganz große Freiheitsgefühl kommt. Und sie verrät, was man bei der Reiseplanung alles beachten sollte, warum du genauso gut mit Rollkoffer wie mit Rucksack reist, wie man auch allein unterwegs Momente mit anderen teilen kann und wie das Dinner for One – die Krönung des Alleinreisens – zum Vergnügen wird. Egal, ob Städtereise oder Strandurlaub, Bergbesteigung oder Inselhopping – Reisen kann man üben. Und wenn du weißt, wie, wird es dich richtig glücklich machen. Versprochen."

Warum hab ich es gelesen?
Vor einigen Jahren habe ich begonnen, jedes Jahr einen Solotrip zu machen, da sich meine bessere Hälfte leider nicht besonders für Sightseeing in Städten interessiert. Das erste Mal war ich zwar unglaublich aufgeregt, habe aber auch schnell gemerkt, dass das Alleinreisen eine ganz besondere Erfahrung ist. Dementsprechend haben mich also der Titel und natürlich der Klappentext dieses Büchleins sehr angesprochen und ich war gespannt auf Annika Ziehens Reiseberichte.

Wie war's?
Der Aufbau dieses doch ganz besonderen Reiseratgebers ist in sich schlüssig und sinnvoll. Nachdem die Autorin Gründe und Gedanken rund ums Alleinreisen dargelegt hat, berichtet sie munter von ihren Reiseerfahrungen, anhand derer sie Themen wie Sicherheit, Essengehen, Fotografieren etc. behandelt. Zudem gibt sie wertvolle Tipps und verrät sogar einige Routen zum Nachreisen. 
Das Ganze geschieht in einem dermaßen angenehmer Schreibstil, dass man das Gefühl hat mit Annika Ziehen und einem Tässchen Tee gemütlich am Tisch zu sitzen. Locker und flüssig erzählt sie beispielsweise, dass sie sich die einsamen Abende in der Ferne entweder mit einem Buch oder Facebook vertreibt, oder, sollte sie doch mal Gesprächsbedarf haben, sich einfach in einer Bar an den Tresen setzt um sich mit dem Barmann zu unterhalten. Total interessant fand ich auch ihre Erlebnisse beim Zugfahren in verschiedensten Ländern oder ihren Mut, sich einmal quer durch die Landesküche zu probieren. Unterstrichen werden diese Erzählungen durch schwarz-weiß-Fotografien ihrer Reisen, was dem ganzen Buch nochmals eine ganz persönliche Note verleiht.
Die Tipps sind nicht nur umfassend, sondern wirklich hilfreich. Im Prinzip ist das gesamte Buch mit Anregungen und Empfehlungen gespickt, aber im vorletzten Kapitel geht es noch einmal explizit um (Basic)Tipps zur Reiseplanung, Geld und Gepäck. Es dient quasi nochmal als kurze, praktische Checkliste.
Eine Kleinigkeit, die ich persönlich noch ganz spannend fand war die Tatsache, dass die Autorin nicht nur Zitate aus Songs und anderen Quellen einbaut, sondern auch einige ihrer Reiseerlebnisse mit dazu passenden Filmen und Büchern vergleicht (Eat Pray Love, The Beach...). 

Was war besonders?
Neben all den interessanten Tipps und Erfahrungen möchte ich ganz besonders hervorheben, wie toll die Autorin mit unangenehmeren Themen umgegangen ist. So widmet sie beispielsweise ganze Abschnitte zum Thema Reisen allein als Frau, Kleiderordnung und Sicherheit. Durchweg tritt sie für fremde Kulturen ein und bittet um Toleranz und Verständnis nach dem Motto: "Andere Länder, andere Sitten". Wenn man in einer Moschee Schultern und Knie bedeckt heißt das nicht, dass man jahrzehntelang erkämpften Feminismus über Bord wirft, sondern dass man der anderen Kultur mit Respekt und Achtung begegnet. Wenn chinesische Kinder auf die Straße pinkeln muss man das nicht toll finden, aber man sollte sich auch nicht darüber aufregen und gleich die gesamte Nation als "eklig" abtun.

Reading Solotrip - Vom Glück des Alleinreisens makes me feel like...
Ein ganz besonderes Reisebüchlein, was definitiv Lust macht, die Koffer zu packen und loszuziehen. Und das auch gerne allein!

Mit herzlichem Dank an den Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar

Freitag, 16. Juni 2017

Rezension: Erwachen des Lichts (Götterleuchten 1)

Erwachen des Lichts von Jennifer L. Armentrout, erschienen bei HarperCollins, Hardcover, 432 Seiten, 16,99€

Worum geht's?
"Eben noch verlief Josies Leben normal. Doch plötzlich taucht ein mysteriöser Typ mit goldenen Augen auf und behauptet, sie sei eine Halbgöttin. Somit ist sie dazu auserkoren, die Unsterblichen des Olymps im Kampf gegen die Titanen zu unterstützen. Um ihre Bestimmung zu erfüllen, muss Josie lernen, ihre Kräfte zu nutzen. Dabei zur Seite steht ihr der impulsive Seth. Bald merkt Josie, dass er ihr gefährlicher werden könnte als die entfesselten Mächte der Unterwelt …"

Warum hab ich es gelesen?
Was das Romantasygenre betrifft ist die Autorin Jennifer L. Armentrout für mich unangefochten an der Spitze. Sowohl die Obsidian-Reihe als auch die dreiteilige Dark Elements Serie habe ich begeistert verschlungen. Also freute ich mich wie ein kleines Kind, als ihre neue Reihe Götterleuchten angekündigt wurde.
Noch dazu bin ich ein unglaublicher Fan griechischer Mythologie und war äußerst gespannt auf ihre Einbindung und Umsetzung in dieser Geschichte.

Wie war's?
Zu Beginn kam leider erstmal die ernüchternde Erkenntnis, dass es sich hierbei nicht um eine neue Reihe, sondern um ein Spin-Off der Dämonentocher-Serie handelt. Diese hatte ich leider noch nicht gelesen und da ich erst später von dieser Tatsache erfahren habe, hatte ich mit Erwachen des Lichts bereits begonnen. Nun kann ich zwar sagen, dass dieses Buch problemlos ohne Vorkenntnisse zu verstehen und zu genießen ist, leider habe ich aber auch durch Rezensionen erfahren, dass ein Großteil der Handlung von Dämomentochter bereits verraten wird. Daher wäre mein erster und wohl bedeutendster Kritikpunkt, dass es schön wäre, wenn dies irgendwo kenntlich gemacht werden würde.
Das Buch wird abwechselnd aus Sicht beider Protagonisten erzählt: Josie ist ein sehr schüchternes Mädchen, welches aufgrund ihres familiären Hintergrunds praktisch kein Sozialleben kennt und nun Psychologie studiert. Eines Abends taucht der gutaussehende Seth auf, ein mythologisches Wesen mit Kämpfernatur, Bad Boy Image, dunkler Vergangenheit und ordentlich ausgeprägtem Sexualtrieb, und eröffnet Josie ihre wahre Bestimmung. Klingt konstruiert? Ja, so wirkt der Anfang auch. Aber dank Fräulein Armentrouts recht lockerem und angenehm flüssigem Schreibstil konnte ich leicht darüber hinwegsehen.
Nachdem Josie die ganzen Neuigkeiten, die ihre Welt einmal auf den Kopf stellen, für meinen Geschmack etwas zu schnell verdaut hat, ziehen die beiden gemeinsam los. Natürlich knistert es gewaltig und in der ein oder anderen Szene geht es ziemlich heiß er - zum Teil schon etwas zu heiß, wenn man bedenkt, dass es sich hier um ein Jugendbuch handelt. Leider konnte ich beim Verlag keine Altersempfehlung finden, aber die auf Amazon angegebenen 12-17 Jahre halte ich doch für etwas weit gestreckt.
Diese erotischen Szenen samt wildem Funkenflug nehmen dann auch einen ziemlich großen Raum ein, wodurch die Geschichte nur schleppend vorwärts kommt. Allerdings nimmt sich die Autorin so die Zeit, die aufkeimenden Gefühle ihrer Protagonisten und die Entwicklung deren Beziehung glaubwürdig zu beschreiben. Ich wollte Seth liebend gern des Öfteren anbrüllen, er möge Josie doch nun endlich küssen, weil ich die Spannung zwischen den beiden einfach nicht mehr aushielt. 
Die Einbindung der griechischen Mythologie ist wirklich gelungen und man freut sich, auf so einige bekannte Götter und Wesen zu treffen. Dabei spart die Autorin nicht mit eigenen Ideen und schafft auf diese Weise ein ganz neues Konstrukt, welches altbekannte Strukturen und Geschichten beinhaltet.

Was war besonders?
Ich liebe Jennifer Armentrout für ihre Fähigkeit, stets einen herrlich amüsanten Schlagabtausch ihrer Protagonisten abzuliefern. Dieses verbale Hin und Her ist immer wieder ein Hochgenuss und auch in Erwachen des Lichts kam ich diesbezüglich voll auf meine Kosten.

Reading Erwachen des Lichts - Götterleuchten I makes me feel like...
Ganz solider Start mit viel Luft nach oben. Um an Obsidian und Dark Elements ranzukommen muss diese Reihe noch ein wenig zulegen. Die Fortsetzung Im leuchtenden Sturm erscheint im September 2017.

Sonntag, 11. Juni 2017

Rezension: Die wundersame Welt der Fabelwesen

Die wundersame Welt der Fabelwesen - Abigail und Darien von Vanessa Riese, erschienen bei IMPRESS, EBook, 267 Seiten, 3,99€

Worum geht's?
"Drachen, Feen, Einhörner: Diesen und vielen anderen magischen Wesen begegnet die 17-jährige Abigail Tag für Tag. Gemeinsam mit ihrer Tante versorgt sie, tief verborgen in einer Hütte im Wald und abseits der Menschenwelt, kranke und verletzte Fabelwesen. Zu gerne würde Abigail bei der Tierpflege ihre besondere Gabe einsetzen – wenn ihre Tante ihr das nicht ausdrücklich verboten hätte. Doch dann trifft sie auf den äußerst charmanten Darien mit den saphirblauen Augen und ihre wahre Bestimmung scheint sie schließlich einzuholen…"

Warum hab ich es gelesen?
Zum einen hat mich dieses Cover absolut in seinen Bann gezogen. Diese wunderschönen Farben, die schwarze Silhouette eines Pärchens und dann - tatsächlich - ein Einhorn. Es sieht einfach gleich nach einem richtigen Mädchentraumbuch aus, und seien wir mal ehrlich, wir alle wünschen uns ein Einhorn (egal in welchem Alter!).
Der Klappentext verspricht zudem eine ganz wundervolle Welt und lässt auch schon schon ein wenig Romantik erahnen.

Wie war's?
Ganz eindeutig hält der Titel was er verspricht: Die wundersame Welt der Fabelwesen erstreckt sich von irischen Kobolden über Drachen zu Opinicus und Banshees. Wirklich sagenhaft, welch eine Vielfalt die Autorin in ihrer Geschichte unterbringt. 
Abigail, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird, ist eine äußerst coole, toughe und schlagfertige Protagonistin, die sich nicht so schnell aus der Bahn werfen lässt. Das Heilen und der Umgang mit den Fabelwesen liegen ihr im Blut, und als sie schließlich von ihrer Herkunft erfährt, nimmt sie das alles doch recht gelassen. Man merkt zwar, dass es ihre Bestimmung ist, jedoch hätte sie für meinen Geschmack etwas mehr nachfragen können. Nichtsdestotrotz war ich schon ein wenig neidisch auf ihre Fähigkeiten (ich hätte auch gerne einen kleinen Rotschweif namens Lobster) und ich war bis zum Ende gespannt, was es damit auf sich hat.
Über Darien erfährt man abgesehen von seinem guten Aussehen leider nicht viel, wodurch er die ganze Geschichte über eigentlich nur den männlichen Part des Pärchens übernimmt, ohne dass eigenständige Charakterzüge erkennbar wären. Da der Fokus der Erzählung jedoch nicht auf der Liebesgeschichte, sondern auf Abigails magischer Entwicklung lag, hat mich dies nicht sonderlich gestört. Darüber hinaus sollte man sich auch bewusst machen, dass diese Geschichte vom Verlag ab 14 Jahren und somit für ein jüngeres Publikum empfohlen wird.
Die weiteren Charaktere sind zahlreich, hätten aber wie Darien ein wenig detaillierter ausgearbeitet sein können. Manche Motive wurden zwar angeschnitten, aber leider noch nicht wirklich deutlich. Dies ist auch mein größter Kritikpunkt, denn leider gibt es kein wirkliches Ende. Zu viele Fragen bleiben unbeantwortet, zu viele Situationen ungeklärt. Da das Ganze quasi nach einem zweiten Band schreit, hoffe ich ganz fest, dass diese noch geklärt werden.
Zum Schreibstil möchte ich noch anmerken, dass ich ihn unglaublich angenehm fand. Flüssig, lustig und leicht verständlich geschrieben, plätschern die Seiten nur so dahin und sind somit absolut passend für dieses Genre und die angestrebte Altersgruppe.

Was war besonders?
Mein Handy war beim Lesen dieses Büchleins nicht wegzudenken. Da mir praktisch jedes zweite Fabelwesen (Each Uisge?) unbekannt war, wollte ich unbedingt ein Bild vor Augen haben und googlete während des Lesens fleißig. So stieß ich nicht nur auf einige beeindruckende Bilder, sondern lernte auch noch ganz interessante, zum Teil recht kulturspezifische Fabelwesen kennen.

Reading Die wundersame Welt der Fabelwesen makes me feel like...
...wirklich magisch. Allein um ein paar neue Fabelwesen zu entdecken lohnt sich (vor allem für jüngere Leser!) trotz Schwächen der Ausflug in diese wundersame Welt. Jetzt heißt es Daumen drücken für einen Folgeband!


Mit herzlichem Dank an Netgallery.de und IMPRESS für das Rezensionsexemplar

Rezension: Beautiful (The Beautiful Series Finale)

Beautiful von Christina Lauren, erschienen bei Mira Taschenbuch, EBook, 416 Seiten, 8,99€

Worum geht's?
"Pippa ist frustriert von der Männerwelt und braucht dringend einen Tapetenwechsel. Ein Trip nach New York zu ihrer besten Freundin scheint genau das richtige zu sein, um auf andere Gedanken zu kommen. Doch typisch Pippa: Schon im Flugzeug lernt sie einen atemberaubend schönen Geschäftsmann kennen - und macht sich vor ihm im Champagnerrausch völlig lächerlich. Jensen lebt für seine Arbeit. Für eine Frau ist in seinem durchgeplanten Tagesablauf kein Platz. Schon gar nicht für so eine verrückte, laute Frau wie diese Engländerin, die ihm ungefragt ihre Lebensgeschichte erzählt. Leider ist sie wahnsinnig sexy - und das Schicksal führt sie immer wieder so hartnäckig zusammen, dass Jensen irgendwann Zweifel kommen, ob er der Versuchung noch lange widerstehen kann …"

Warum hab ich es gelesen?
Über den Namen der Autorin (eigentlich ein Autorinnenduo!) war ich in einer äußerst positiven Rezension gestolpert. Hier sagte mir der Klappentext mehr zu, denn ich finde Geschichten, in denen Gegensätze aufeinandertreffen, immer äußerst interessant. Also Zeit, sich ein eigenes Bild zu machen.

Wie war's?
Nach den ersten Seiten kam mir einiges komisch vor - so viele Figuren, über deren Leben groß und breit schwadroniert wird, treffen sich auf einem Kindergeburtstag. Moment, irgendetwas stimmte hier nicht! Also befragte ich das Internet, um nicht nur festzustellen, dass ich hier gerade einen Band einer Reihe las, nein, es ist sogar das Finale! Ok, das erklärte einiges. Aber damit hatte es sich dann auch - man erfährt viel von den früheren Protagonisten, es macht aber auch nichts, wenn man sie nicht gelesen hat. Lediglich zum Ende kommen noch Epiloge aus der Sicht verschiedener Figuren, an denen ich sicher mehr Freude gehabt hätte, wenn ich sie schon kennen würde. 
Christina Laurens Schreibstil ist angenehm, flüssig und dem Alter der Figuren angemessen. Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus der Sicht von Pippa und Jensen, wodurch ein Einfühlen in beide Personen ermöglicht wird.
Während ich Pippas Abschnitte zu Beginn recht amüsant fand, musste ich mich bei Jensen meist zwingen weiterzulesen. Er ist wirklich ein stinklangweiliger Charakter, der unglücklich in seinem arbeitsreichen Leben feststeckt und nicht in der Lage ist, etwas daran zu ändern. Da soll dann eine Gruppenreise mit seinen besten Freunden und der lebenslustigen Pippa quer durch die Weinberge der amerikanischen Ostküste helfen. Ganz ehrlich, im Prinzip hätte man dieses Buch auch "Jensen's Selbstfindungstrip" nennen können. Leider konnte ich Pippas Faszination für diesen Herren absolut nicht nachvollziehen.
Jede kleine Handlung, jede kleine Vorstellung wird von den Figuren komplett zerdacht und zerredet, aber bei den wirklich wichtigen Dingen hakt es bei beiden leider mit der Kommunikation. Für mich wollte sich so einfach überhaupt kein Spannungsbogen aufbauen und das Buch zog sich unglaublich in die Länge.

Was war besonders?
Pippas quirliger Charakter und ihre humorvollen Überlegungen entlockten mir das ein oder andere Schmunzeln. Auch das einigermaßen besonnene Agieren der Hauptpersonen, welches wohl auf ihr Alter zurückzuführen ist (26 und 34) war mal eine angenehme Abwechslung zu den unverständlichen "Warum tut sie das?"-Momenten in anderen Büchern.

Reading Beautiful makes me feel like...
...gähn. Vielleicht würde es mir ein wenig anders gehen, wenn ich schon andere Teile der Reihe gelesen hätte, aber ich fand die ganze Geschichte und vor allem Jensen leider recht langweilig. Das kann leider auch die lebenslustige Pippa nicht rausreißen.

Mit herzlichem Dank an Netgallery.de und HarperCollins Company für das Rezensionsexemplar

Donnerstag, 8. Juni 2017

Rezension: Das Herz der Quelle - Sternensturm

Das Herz der Quelle - Sternensturm von Alana Falk, erschienen im Arena Verlag, Hardcover, 384 Seiten, 16,99€

Worum geht's?
"Es ist der größte Moment in Lilianas Leben und sie fürchtet ihn genauso sehr, wie sie ihn herbeisehnt. Endlich soll sie in die Gemeinschaft des Hohen Rates aufgenommen und mit ihrer Quelle verbunden werden. Denn jeder Magier braucht eine menschliche Energiequelle, um zaubern zu können. Doch es ist ausgerechnet Chris, der Liliana zugeordnet wird. Chris, der sich der Gemeinschaft verweigert und dessen früherer Magier auf ungeklärte Weise ums Leben kam. In seinen Augen sieht Liliana nichts als Hass. Es beleibt nicht viel Zeit, um sein Vertrauen zu gewinnen, denn in den Tiefen unter Neuseeland braut sich eine schreckliche Katastrophe zusammen und nur Liliana und Chris können sie aufhalten."

Warum hab ich es gelesen?
Vor allem das Cover hat mich auf dieses Buch aufmerksam gemacht. Mit seinen bunten Farben, den silbernen Sternen und den sich schwarz absetzenden Silhouetten ist es wirklich ein hübscher Hingucker. Der Klappentext versprach zudem eine wahrhaft magische Romanze mit interessanter, unverbrauchter Idee.

Wie war's?
Nach einem kurzen Prolog lernt man im ersten Kapitel Liliana kennen. Sie ist eine junge Studentin, deren Leben davon bestimmt ist, ihre Rolle als Magierin zu erfüllen. Im zweiten Kapitel geht es plötzlich um die Magierin Adara, die wir schon aus dem Prolog kennen - es geht also in diesem Buch um zwei Protagonistinnen und deren Geschichte. Das hat mich wirklich irritiert, da hiervon auf dem Klappentext leider nicht die Rede war. Wenn man einer Figur die Hälfte seines Buches widmet (die Kapitel befassen sich immer abwechselnd mit Liliana oder Adara), könnte doch wenigstens ein Hinweis darauf in der Beschreibung auftauchen. Dieser Umstand hat mich wirklich gestört, da ich mich auf eine andere Art Erzählung eingestellt hatte. Noch dazu ist die Geschichte rund um Adara auf den ersten 150 Seiten ziemlich langatmig und stockend, wodurch sich bei mir kein rechter Lesefluss einstellen wollte.  
Die Figuren an sich transportieren zwar ihr Hauptproblem (Lilianas Schwierigkeiten mit Chris, ihre Unsicherheit und der Druck, der Gemeinschaft zu gefallen und ihre Aufgabe als Magierin zu erfüllen - Adara, welche von dem schmerzhaften Verlust ihrer Quelle getrieben wird und versucht, sich der Gemeinschaft zu entziehen), jedoch hätte ich mir gerade aufgrund des stetigen Perspektivenwechsels die Ich-Erzählweise gewünscht. An einigen Stellen bleiben die Charaktere leider einfach zu blass. Mit Liliana hatte ich vor allem zu Beginn ihrer Verbindung mit Chris einige Probleme, da sie, trotzdem mir ihre Motive klar waren, leider unfassbar unsympathisch rüber kam.
Recht schnell wird klar: Hier handelt sich sich nicht um eine magische Romanze, sondern viel mehr um eine fantastischen Jugendroman mit dystopischen Zügen. Die Handlung braucht eine ganze Weile, bis sie in Fahrt kommt. Am Ende gibt es zwar dann nochmal einen überraschenden Twist, bis dahin zu kommen fiel mir allerdings leider wirklich schwer.
Absolute Stärke des Buches ist die Einbindung der Magie. Unerkannt leben sie unter uns, als kuriose Sekte verschrien - diese Vorstellung fand ich äußerst realistisch. Ein Magier benötigt eine menschliche Quelle, um auf sie zugreifen zu können. Dabei ist jedem Magier eine Quelle zugeordnet, und die beiden bleiben auf ewig verbunden. Rund um dieses Magiekonstrukt hat die Autorin sich bemüht, eine eigene Welt und Gemeinschaft zu schaffen. Leider brauchte ich etwas, bis ich komplett durchgestiegen war. Der Schreibstil wirkte auf mich dabei eher hinderlich als unterstützend. Etwas schade und aufgesetzt fand ich zudem diese ganze App-Idee für Gedankennachrichten - da kann ich auch gleich SMS schreiben.

Was war besonders?
Die Idee der Magie, die die Autorin liefert, ist wirklich mal etwas neues. Dass ein Magier eine menschliche Quelle benötigt und welche Auswirkungen dies auf das Leben beider Beteiligten hat ist eine sehr interessante Idee und wurde glaubwürdig umgesetzt.

Reading Das Herz der Quelle - Sternensturm makes me feel like...
...da wäre vermutlich mehr drin gewesen. Die unglaublich tolle, neuartige Idee konnte die leider recht langatmige Handlung und den etwas trockenen Schreibstil für mich nicht aufwiegen. Den zweiten Band, welcher vorraussichtlich 2018 erscheinen wird, werde ich wohl nicht lesen.

Mit herzlichem Dank an den Arena Verlag für das Rezensionsexemplar

Mittwoch, 7. Juni 2017

Rezension: The Score - Mitten ins Herz (Off-Campus 3)


The Score - Mitten ins Herz von Elle Kennedy, erschienen im Piper Verlag, Taschenbuch, 416 Seiten, 9,99€

Worum geht's?
"Allie Hayes steckt in einer Krise. Sie hat keinen Plan für die Zukunft und außerdem ein gebrochenes Herz. Zügelloser Sex ist sicher nicht die Lösung ihrer Probleme, aber dem unglaublichen Hockeystar Dean Di Laurentis kann sie – zumindest in dieser Nacht – nicht widerstehen. Dean dagegen bekommt immer, was er will. Deshalb kann er es auch nicht fassen, dass Allie nach ihrer gemeinsamen Nacht nichts mehr von ihm wissen will. Dean findet, Allie muss um jeden Preis erobert werden. Aber weiß er wirklich, worauf er sich da einlässt?"

Warum hab ich es gelesen?
Ich bin ein unglaublicher Fan von Elle Kennedy und ihrer Off-Campus-Reihe. Im Bereich New Adult (gepaart mit einer gehörigen Portion Erotik) steht sie für mich gemeinsam mit Mona Kasten und Jamie Shaw ganz oben auf der "Grandiose-Must-Read-Autorinnen-Liste". Außerdem war Dean schon im ersten Band mein Liebling und ich konnte es kaum erwarten, endlich seine Geschichte zu lesen. Nun also ist es endlich soweit!

Wie war's?
Absolut heiß! Dean Di-Laurentis ist ein Kerl, der wirklich nichts anbrennen lässt. Schon in seiner ersten Szene lässt er es ordentlich krachen und man freut sich bereits auf die restlichen 400 Seiten mit diesem absolut heißen, aber auch lustigen Kerl.
Allie ist eine sehr coole, starke und absolut sympathische Protagonistin, die angenehmerweise mit sich und ihrem Körper im Reinen ist. Sie geht ihren Weg als Schauspielerin, weiß was sie will  und findet sich doch plötzlich, kurz nachdem sie sich von ihrem langjährigen Freund getrennt hat, verkatert im Bett von Dean wieder - dem Frauenhelden schlechthin. Für Beziehungsmensch Allie eine völlig neue Situation.
Dieser One-Night-Stand (man erfährt von ihm nur Bruchstücke durch kurze Erinnerungen der Protagonisten) hat für mich ein bisschen die Luft raus genommen, da ich es immer am spannendsten finde, wie sich die (körperliche) Beziehung der beiden Hauptcharaktere langsam aufbaut. Aber gut, so war es mal was anderes. Elle Kennedy rollt das Feld quasi von hinten auf, indem sich beide Figuren mit den Gefühlen, die diese gemeinsame Nacht in ihnen auslöst, auseinandersetzen müssen. Die weiteren Entwicklungen und Probleme sind dabei realistisch und nachvollziehbar.
Die Autorin spart nicht mit heißen Szenen, schließlich beginnen Allie und Dean eine (zunächst) körperliche Affäre. Trotzdem versteht es Miss Kennedy, wie bereits in den vorangegangenen Bänden, sich mit den erotischen Abenteuern ihrer Figuren von der breiten Maße abzuheben und ihre Geschichte trotz der Häufigkeit nicht zu einem billigen Porno verkommen zu lassen.

Was war besonders?
Für mich zeichnen sich die Bücher von Elle Kennedy dadurch aus, dass man zwar mit den beiden Protagonisten fiebert, es aber kein allzu riesiges Drama gibt, dass die beiden auseinander hält. Leider wird in diesem Genre diesbezüglich oft absolut übertrieben, doch dieser Autorin gelingt es, auch mit einer kleinen Prise dramatischer Umstände die gezielte Wirkung zu erreichen. 
Noch dazu waren alle Charaktere der vorherigen Bände sehr schön in diesen Teil eingebunden. Man hat wirklich das Gefühl, Teil dieser ganz besonderen Clique zu sein - was für ein schönes Wiedersehen mit Garrett, Hannah, Logan und Grace!

Reading The Score - Mitten ins Herz makes me feel like...
...hui, mir ist immer noch schwindelig! Dieses Buch hat alles, was ein New Adult Roman braucht. Tolle Charaktere, (sehr!) heiße Szenen, gespickt mit amüsanten Gesprächen und einer erträglichen Dosis Drama. Für mich schon jetzt eines meiner Jahreshighlights!